Der ehemalige ÖSV-Chef ist begeistert vom Erfolg in Oslo.
Er war Jahrzehnte lang im ÖSV als Lehrer, Trainer, Cheftrainer und als Nordischer Direktor tätig. Toni Innauer hat jene Strukturen mitbegründet, die Österreichs Nordischen so eine erfolgreiche WM in Oslo beschert haben. Der bald 53-Jährige hat nach den Olympischen Spielen in Vancouver seine Laufbahn beim Österreichischen Skiverband am 10. März 2010 beendet. Die Sensations-WM auf dem Holmenkollen verfolgte er aber natürlich aus der Ferne.
"Ich freue mich ganz narrisch für den nordischen Sport, weil es auch der ideale Ort war dafür. Wenn es in Predazzo oder Liberec stattfindet, hat es natürlich nicht diese Kraft wie im Ursprungsland, in Oslo", meinte Innauer. Es sei eine fantastische Koinzidenz, dass es genau dort gelungen sei, das Potenzial an allen Fronten wirklich souverän ausspielen zu können.
"Mir wäre es fast zuviel gewesen"
"Es ist etwas passiert, wovon man schon seit vielen Jahren geträumt hat. Mir wäre es wahrscheinlich fast zu viel gewesen, muss ich ehrlich sagen, in dieser Art alles zu gewinnen", gestand Innauer. Für ihn wäre dies vielleicht auch schon in Liberec bei den Springern möglich gewesen. "Interessant ist, dass das neue Reglement bei Großereignissen natürlich ein bisschen etwas puffert an Zufälligkeiten", bezog er sich auch auf die neue Wind-Regel. Sehr gefreut hat den Vorarlberger übrigens auch der Auftakt, als Daniela Iraschko
die erste von später sieben WM-Goldenen geholt hatte.
Auf die Frage nach den in Oslo wohl außer Kraft getretenen "eigenen Gesetzen eines Großereignisses" konterte Innauer mit einem anderen: "Wenn du am Anfang so einen Lauf hast, wenn die Mannschaft so eine Stimmung kriegt, wird es dann auch ein eigenes WM-Gesetz und springt auch auf andere Sparten über."
"Für mich war es der richtige Moment"
Er selbst bereut es nicht, dass er diese Sensations-WM in Oslo nicht mehr in seiner früheren ÖSV-Funktion erlebt hat. "Für mich war es absolut der richtige Moment und ich habe nicht vergessen, dass wir mit zwei Goldmedaillen aufgehört haben", bezieht er sich auf die zwei Mannschafts-Olympiasiege im Springen und der Kombination.
Schon in Vancouver sei das Springerteam "deutlich stärker" gewesen als es dort zum Tragen gekommen war, sagte Innauer und bezog sich noch einmal auf die Bindungs-Geschichte mit Simon Ammann. "Dies lässt sich ja mittlerweile auch anders einordnen nach den Entwicklungen, die stattgefunden haben. Es hat doch sehr viel damit zu tun gehabt, dass da ein Sportler, zwar ein sehr guter, aber doch, einen immensen Vorteil gehabt hat."