Positive Halbzeitbilanz

Gold-Fluch geht bei Nordischen in Planica weiter

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Bei den nordischen Weltmeisterschaften in Planica läuft es für Österreichs Equipe bisher ähnlich wie davor bei den alpinen Titelkämpfen in Meribel/Courchevel.

Wie in Frankreich sammeln die ÖSV-Aktiven Medaillen, einzig Gold ist auch in Slowenien noch nicht dabei. Chancen hätte es bisher vor allem in den Einzel-Springen von der Normalschanze gegeben. Für Stefan Kraft blieb aber nach einer Halbzeitführung nur "Blech", Eva Pinkelnig jubelte bei 2,2 Punkten Rückstand über Silber.

Mario Stecher, Sportlicher Leiter im ÖSV, sieht in der zweiten WM-Woche drei realistische Chancen, um zumindest einen Titel zu holen. "Krafti hat seine Performance auf der kleinen Schanze gebracht, er ist bei den Besten dabei", hob Stecher einerseits Stefan Kraft hervor, auf der Normalschanze nach Halbzeitführung auf Platz vier zurückgefallen. "Wir haben Chancen mit Eva", setzt der Funktionär zudem auf die bisher zweimal "versilberte" Skispringerin Eva Pinkelnig, letztlich aber auch auf Kombinierer Johannes Lamparter. "Er hat sich im Mixed um einiges verbessert gezeigt."

Der auch im Mixed nur auf Rang vier gekommene Kraft sowie der Mixed-Dritte Lamparter gehen in den Einzeln von der Großschanze als Titelverteidiger an den Start. Kraft zeigte sich zwiegespalten - einerseits in Vorfreude auf das Kommende, aber er trauerte auch der Einzel-Medaille nach. "Das war schon hart, in der Nacht sind mir die 0,4 Punkte (Abstand zu Bronze, Anm.) ein paarmal untergekommen, ich bin ein paarmal munter geworden. Aber ich bin vorne mit dabei, das stimmt mich positiv. Und wenn es schon auf der Kleinen so ist, freue ich mich auf die Große."

Mühlbacher ist die WM-Entdeckung

Auch Pinkelnig meinte, für die zweite WM-Hälfte gerüstet zu sein: "Ich habe die Kleinschanzen-Bewerbe positiv abgeschlossen, und der zweite (Sprung im Mixed) war eine richtige Bombe. Auf der Großen ist die Devise: Vollgas, Vollgas runter ins Loch!" Lamparter wiederum hatte die Enttäuschung des elften Platzes im Einzel zu verkraften, nutzte aber die Chance als Ersatzmann des erkrankten Franz-Josef Rehrl zu einer guten Mixed-Leistung. Mit dem 21-Jährigen sollte in der zweiten WM-Woche zu rechnen sein, was er bestätigte: "Die Großschanze ist, wo ich mich wohlfühle."

Harald Rodlauer, Skisprung-Coach der Frauen, hatte bisher mit der erst 18-jährigen Julia Mühlbacher sehr viel Freude, erwartet von der WM-Debütantin aber unabhängig von ihrer Schienbeinverletzung auf der Großschanze nicht zu viel. "Sie ist seit dem Sommer-Grand-Prix-Finale nicht mehr von der Großschanze gesprungen ist. Es fehlt ihr die Sicherheit, da muss man die Erwartungen ein bisschen bremsen." Die für den Teambewerb nicht berücksichtigte Sara Marita Kramer absolviert am Montag in Villach eine Trainingseinheit, am Dienstag geht es ins Großschanzentraining.

Die Bilanz mit bisher je zweimal Silber und Bronze bezeichnete Stecher als "schon positiv, mit vier Medaillen ist es ganz okay." Etwa im Kombi-Mixed seien die Erwartungen sogar übertroffen worden, etwa im Mixed der Skispringer aber nicht erfüllt worden. Neben Pinkelnig hob der 45-Jährige freilich das versilberte Skispringerinnen-Team hervor. Generell wollte Stecher für die nächsten Tage die Bäume aber auch nicht in den Himmel wachsen lassen. "Wir haben absolut die Chance, dass wir auch noch Gold gewinnen, aber wir sind sicher nicht die Top-Favoriten."

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