Nordische WM

Gold! Stefan Kraft triumphiert in Lahti

24.02.2017

Unser Super-Adler kürt sich zum Weltmeister. Er fängt zwei Deutsche ab.

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Stefan Kraft hat seinen aktuellen Höhenflug prolongiert und sich am Samstag zum Skisprung-Weltmeister gekürt. Der 23-Jährige triumphierte bei den Nordischen Titelkämpfen in Lahti von der Normalschanze. Kraft gewann nach Halbzeitführung vor den Deutschen Andreas Wellinger (2,1 Punkte zurück) und Markus Eisenbichler (7,2). Die erste ÖSV-Medaille in Lahti war gleich aus Gold.

+++ WM-Triumph: So tickt unser Gold-Adler Stefan Kraft +++

Der Salzburger Kraft hatte im Weltcup vier Siege und zuletzt sieben Podestplätze in Serie geholt. Er ist ein Wettkampftyp und erreichte nun in Finnland seinen vorläufigen Karriere-Höhepunkt. Kraft ließ sich im Finale durch die Vorgaben der zwei Deutschen nicht beirren. Eisenbichler (95/100,5) verbesserte sich mit Tagesbestweite vom sechsten Platz, Wellinger schaffte nach 96,5 auch 100 Meter.

Der aktuelle Überflieger ließ aber auf 99,5 bei ungünstigeren Bedingungen 98 Meter folgen und wurde von den Teamkollegen gefeiert. "Genial! Das hätte ich mir nicht träumen lassen, dass das passiert", jubelte Kraft. Wellingers Sprung habe ihn schon ein wenig nervös gemacht, gab der Pongauer zu. "Aber dann ist es dahingegangen. Davon habe ich geträumt."

Kuttin: "Der Beste hat gewonnen"

Für Kraft war es eine besondere Freude, nachdem ihm ein Virus die Siegchance bei der Tournee genommen hatte und er danach durch eine Nebenhöhlenentzündung zurückgeworfen worden war. Der neue Aufbau führte ihn nun auf den Gipfel. Nach Einzel-WM-Bronze 2015 (Normalschanze) und 2016 (Skifliegen) gelang dem Salzburger ausgerechnet auf der eher ungeliebten kleinen Salpausselkä-Schanze der große Coup.

Er avancierte zum sechsten ÖSV-Champion auf der Normalschanze nach Toni Innauer (1980), Armin Kogler (1982), Heinz Kuttin (1991), Wolfgang Loitzl (2009) und Thomas Morgenstern (2011). Kraft legte im ersten Durchgang mit umgerechnet zweieinhalb Metern Vorsprung auf Wellinger den Grundstein. "Das war eine richtige Bombe", sagte Cheftrainer Kuttin und sein Musterschüler sprach von "einem meiner besten Sprünge".

Er habe gesehen, dass sein Zimmerkollege Michael Hayböck führe. "Da habe ich mir gedacht, da musst du nachziehen." Gesagt, getan. Im Finale ließ sich der vierfache Saisonsieger im Weltcup die Führung nicht mehr entreißen. Damit wurde auch die Medaillenserie des ÖSV bei Titelkämpfen in Lahti prolongiert.

Nach Silber durch Alois Lipburger 1978, Bronze durch Kuttin 1989 sowie durch Martin Höllwarth 2001 gab es nun sogar Gold. "Der Beste hat gewonnen", gab auch Wellinger zu. Kuttin freute sich über die erste Goldmedaille unter seiner Führung. "Wir sind sehr happy, dass es für den ganz großen Wurf gereicht hat", sagte der Cheftrainer.

"Schlieri" und Co. feiern mit

Kuttin: "Stefan springt schon länger in sehr guter Form, wir sind alle glücklich, dass wir Gold haben." Der Coach lobte auch Hayböck. Als Sechster und zweitbester ÖSV-Springer wurde der Oberösterreicher für den Mixed-Bewerb am Sonntag (16.30 Uhr) nominiert. "Wir sind sehr stark aufgestellt und können mit der Medaille mit noch mehr Selbstvertrauen springen."

Hayböck, vor einem Jahr Gewinner der Generalprobe, gelang im ersten Durchgang eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Training. Doch auf 98 folgten im Finale nur 95,5 m, damit fiel Krafts Zimmerkollege vom dritten Rang zurück.

Manuel Fettner (95/94,5 m) wurde Zwölfter und Gregor Schlierenzauer merkte man den Rückstand nach seinen vor kaum drei Wochen erlittenen Sturzverletzungen noch an. Mit 89,5 und 90 Metern wurde er 24. und freute sich mit Kraft. "Es ist natürlich wunderschön, wenn ein Teamkollege Weltmeister wird. Wir haben etwas zu feiern!"

Das Ergebnis im Überblick

1. Stefan Kraft (AUT) 270,8 Punkte (99,5/98,0 m)
2. Andreas Wellinger (GER) 268,7 (96,5/100,0)
3. Markus Eisenbichler (GER) 263,6 (95,0/100,5)
4. Kamil Stoch (POL) 262,5 (96,5/99,0)
5. Maciej Kot (POL)  255,1 (95,0/95,5)
6. Michael Hayböck (AUT) 254,4 (98,0/95,5)
12. Manuel Fettner (AUT) 246,3 (95,0/94,5)
24. Gregor Schlierenzauer (AUT) 227,0 (89,5/90,0)

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