ÖSV-Adlerin Eva Pinkelnig hat erwartungsgemäß bei der Nordischen Ski-WM in Planica die erste Medaille für Österreich geholt. Die Vorarlbergerin wird auf der Normalschanze Zweite, muss sich nur der Deutschen Katharina Althaus geschlagen geben.
Skispringerin Eva Pinkelnig hat bei der Nordischen WM in Planica gleich die erste österreichische Medaillenchance genutzt und auf der Normalschanze Silber geholt. Besser als die Weltcupführende war am frühen Donnerstagabend vor schütterer Kulisse nur die Deutsche Katharina Althaus, die 2,2 Punkte vor ihr lag. Dritte wurde knapp hinter Pinkelnig die Norwegerin Anna Odine Ström, die eine klare Zwischenführung vor Althaus und Pinkelnig im Finale noch verspielte.
Für die 34-jährige Pinkelnig (96,5 m/100 m) ist es die erste WM-Einzelmedaille, nachdem sie in Team- und Mixed-Teambewerben 2019 zweimal an Silber beteiligt war. "Ich habe einen super Job gemacht, vor allem der zweite Durchgang war echt Hammer. Jetzt bin in ich Vizeweltmeisterin, das ist einfach Wahnsinn", betonte Pinkelnig, nachdem sie im Auslauf lauthals gejubelt hatte.
Anschließend formulierte sie im ORF-Interview ihre eigene Schlagzeile: "Pinkelnigs Jubelschreie hallten von Planica bis Vorarlberg." Die in allen Normalschanzenbewerben der Saison neben fünf Siegen immer aufs Stockerl gesprungene Dornbirnerin sprach von einem absolut verdienten Podest. "Wir drei dominieren die Saison."
Debütantin Mühlbacher überrascht
Aus dem nach sechs Saisonsiegen erträumten Gold-Coup wurde in Slowenien knapp nichts, weil ihr nur im Finale ein perfekter Sprung gelang. Dem verpassten Titel trauerte sich aber nicht nach und gratulierte Althaus herzlich. "Besser hätte die WM nicht starten können", so Pinkelnig, der vor dem Bewerb eine gerissene Naht am Anzug zu schaffen gemacht hatte. Ihre schärfste Weltcuprivalin Althaus (98,5/97) war diesmal nicht zu biegen. Die Deutsche sicherte sich nach Silber 2019 und auch bei Olympia im Vorjahr ihre erste Einzelgoldene, insgesamt ihre bereits fünfte.
Österreichs weiterhin einzige Weltmeisterin bleibt somit Daniela Iraschko-Stolz (2011 in Oslo). Auch die bis dato letzte ÖSV-WM-Medaille ging mit Bronze vor vier Jahren in Seefeld auf das Konto von Iraschko-Stolz. Pinkelnig hat in Planica auf der Großschanze aber noch eine zweite Chance. Außerdem gilt sie mit ihren ÖSV-Teamkolleginnen auch im Nationenbewerb und im Mixed als Medaillenanwärterin. Dafür versprach sie vollen Angriff. "Genau solche Sprünge wie im zweiten Durchgang werde ich im Teambewerb wieder runterknallen, dass wir da noch weitere Medaillen machen."
Zweitbeste Österreicherin war beim Auftakt Julia Mühlbacher. Die 18-Jährige überzeugte bei ihrem WM-Debüt mit Platz elf. Die ehemaligen Seriensiegerinnen Chiara Kreuzer (14.) und Sara Marita Kramer (23) schöpften ihr Potenzial hingegen nicht aus. "Man erhofft sich natürlich ein anderes Ergebnis. Ich muss es eh so hinnehmen, weitermachen und weiterkämpfen", sagte Kramer. Auch Titelverteidigerin Ema Klinec aus Slowenien hatte mit der Medaillenentscheidung nichts zu tun.