Die ÖSV-Springerinnen fliegen im Teambewerb zu Gold und holen Österreichs erste Medaille in Oberstdorf.
Österreich hat seine erste Medaille bei der Nordischen WM - und gleich die Goldene! Unsere Skisprung-Damen fliegen im Teamspringen auf der Normalschanze zum Sieg und lassen Slowenien und Norwegen hinter sich. Die Enttäuschung nach dem Skandal-Einzel vom Donnerstag ist damit Vergangenheit. Zur Erinnerung: Marita Kramer hatte aufgrund einer umstrittenen Jury-Entscheidung das Podest verpasst und war nur Vierte geworden. Einen Tag nach der bitteren Pleite darf die 19-Jährige nun mit ihrem Kolleginnen über den Weltmeistertitel jubeln.
Thriller bei letzten Springerinnen
Nach dem ersten Durchgang lagen die Adlerinnen mit 1,4 Punkten Vorsprung auf Slowenien sogar auf Goldkurs. Daniela Iraschko-Stolz, Sophie Sorschag, Chiara Hölzl und Marita Kramer gingen also als die großen Gejagten in die Entscheidung. Und die wurde zum Thriller: Kramer sprang von den ÖSV-Damen erneut am Weitesten, übertraf mit 104 Meter sogar noch ihre 102,5 Meter aus dem ersten Durchgang. Es sollte hauchdünn zu Gold reichen: Wie schon nach den ersten Sprüngen ließen unsere Adlerinnen Slowenien um lediglich 1,4 Punkte hinter sich.
Kramer: "Es ist wie ein Rollercoaster"
Im ORF-Interview konnten die frischgebackenen Weltmeisterinnen ihre Freude kaum in Worte fassen. "Es ist wie ein Rollercoaster. Gestern so bitter, heute so cool, unglaublich! Ich bin oben gesessen und habe mir gedacht, das wird extrem knapp", erzählte Kramer, die den entscheidenen ÖSV-Sprung hinlegte. "Ich habe mir noch schnell Nerven bestellt", scherzte die gebürtige Holländerin. Auch bei Routinierin Iraschko-Stolz war die Freude groß: "Gold im Team hat eine große Bedeutung. Ich bin so stolz auf meine Mädels. Gestern war es zum Vergessen, heute werden wir uns immer merken. Das werden wir jetzt feiern", stellte die 37-Jährige klar.