Unser Rekord-Adler möchte bei den Skisprung-Bewerben voll angreifen.
Gregor Schlierenzauer hat in seiner Karriere so einiges erlebt. Die Schokoladeseiten überwiegen, doch in den vergangenen Jahren hatte der Tiroler wie andere Stars vor ihm mit Problemen zu kämpfen. Vor seinen sechsten Weltmeisterschaften musste er nach selbst gewählter Auszeit die Folgen eines Kreuzbandrisses und zuletzt von Sturzverletzungen verarbeiten.
Das Training am vergangenen Wochenende lieferte ihm den Beweis, dass Knie und Oberschenkel und auch die Sprungform WM-tauglich sind. "Die letzten 17 Tage waren eine Herausforderung", sagte Schlierenzauer am Donnerstag in Vierumäki, wo das Team wohnt. "Ab und zu zwickt es noch, aber es ist alles im Lot."
Der 27-Jährige wollte schon am Samstag von der Normalschanze mitmischen. "Ich habe auf der kleinen Schanze hier schon gewonnen, mein Bauchgefühl ist für die 90er besser", erklärte Schlierenzauer.
Wunsch: "Anlauf am Limit"
Der Rekordsieger im Weltcup (53 Erfolge) zog einen Vergleich zu den Titelkämpfen 2011. "In Oslo habe ich mich nach der Verletzung zurückgekämpft und bin Weltmeister geworden", erinnerte Schlierenzauer. "Das war eine spannende Geschichte, ich hoffe, dass ich das weiterführen kann."
In früheren Jahren hat es dem damaligen Seriensieger gar nicht weit genug gehen können, doch nun fordert die Knieverletzung ihren Tribut. "Ich wünsche mir den Anlauf am Limit, damit es nicht zu weit geht", sagte Schlierenzauer mit Hinweis auf seinen Kreuzbahnriss und die jüngste Seitenbandverletzung.
Er spekuliert mit Sensation
Sein Gefühl sei nach dem Training mit der Stamser Nachwuchsgruppe in Seefeld aber gut, meinte der Ex-Weltcupsieger. Der Killerinstinkt sei ihm jedenfalls nicht abhandengekommen. "Dieses Gen habe ich in mir", sagte Schlierenzauer.
Er könne in seiner Situation in der vom Wiedereinstieg geprägten Saison eigentlich nur gewinnen. Die Erwartungen sind dennoch hoch. "Um die Medaillen mitzumischen, das muss das Ziel sein."