Jan Hörl hat am Samstag bei der WM in Trondheim nach einem skandalträchtigen Großschanzenbewerb Silber erhalten.
Der Salzburger wurde aufgrund der Disqualifikation des Norwegers Marius Lindvik zum Vizeweltmeister gekürt. Gold holte überlegen der Slowene Domen Prevc. Bronze ging letztlich an den Japaner Ryoyu Kobayashi. Maximilian Ortner kam auf Rang sechs. Enttäuscht waren Weltcupleader Daniel Tschofenig als Neunter und Ex-Weltmeister Stefan Kraft als Zwölfter.
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Vierte Medaille in Trondheim
Für den von der Normalschanze drittplatzierten Hörl ist es bereits die vierte Medaille in Trondheim. Insgesamt hält Österreich nun bei acht Stück, die erste Goldene blieb aber wieder aus. Am Schlusstag folgt nur noch der 50-km-Langlauf mit Außenseiterchancen auf Edelmetall für Teresa Stadlober.
Anzugmanipulationen der Norweger
Überschattet wurde der Bewerb von Anzugmanipulationen der Norweger. Der ÖSV legte gemeinsam mit Slowenien und Polen zunächst erfolglos Protest gegen das Antreten der Gastgebernation ein. Allerdings wurden der ursprünglich zweitplatzierte Normalschanzensieger Lindvik und der auf Platz fünf gelandete Johann Andre Forfang nachträglich wegen regelwidriger Anzüge disqualifiziert. Auch schon nach dem ersten Durchgang war mit Kristoffer Eriksen Sundal ein Norweger aus der Wertung genommen worden.
Tschofenig will nur noch weg aus Norwegen
Der achtfache Saisonsieger Tschofenig kam wie schon auf der Normalschanze nicht in die Nähe der Podestplätze. "Geil war es nicht, ich habe mir schon mehr erwartet. Ich habe auf dieser Schanze einfach nicht die Form gefunden. Ich bin froh, dass ich wieder wegkomme von da", sagte Tschofenig.
Der dreimalige Weltmeister Kraft ging wie auch schon 2023 im Einzel leer aus. "Ich bin echt überrascht, dass ich so weit weg bin, weil die Sprünge haben sich echt nicht schlecht angefühlt. Ich bin echt ein bissl ratlos, es hat nicht ganz zusammengepasst anscheinend", sagte der Salzburger. Glücklich war hingegen der achtplatzierte WM-Debütant Ortner. "Ich habe gewusst, ich bin gut drauf. Aber dass die WM so endet, hätte ich mir selber nicht gedacht. Ich bin sehr zufrieden", sagte der Kärntner.
Prevc wie Schwester Nika mit Gold
Der auch schon mit dem Männer-Team vor Österreich siegreiche Prevc sorgte am Tag nach dem Triumph seiner Schwester und Doppelweltmeisterin Nika für den nächsten Triumph der slowenischen Familie. "Unglaublich, das hätte ich mir nie gedacht. Ich muss das erst verarbeiten", sagte Prevc. "Für Nika war ich noch glücklicher als jetzt über mich selbst. Ich habe für sie ein paar Tränen vergossen."