Mit einer Dreifach-Führung geht es zum Tournee-Finale nach Bischofshofen - Kraft ist Gesamtleader.
- Österreichs Skispringer bleiben aktuell auf den Schanzen und im Besonderen bei der Vierschanzen-Tournee eine Macht: Im Dreikampf der ÖSV-"Superadler" setzte sich am Samstag in Innsbruck Weltcup-Titelverteidiger Stefan Kraft hauchdünn um 1,4 Punkte vor Vorjahressieger Jan Hörl und dem bisherigen Tourneeleader Daniel Tschofenig durch. Kraft übernahm mit seinem ersten Innsbruck-Sieg, dem insgesamt 45. Weltcupsieg, auch die Führung in der Gesamtwertung.
Es ist der zweite ÖSV-Triplesieg nach Oberstdorf im Verlauf dieser Tournee, der dritte innerhalb von vier Weltcupbewerben (inklusive Engelberg) bzw. der erste in Innsbruck seit 1975.
Zum 3. Mal: ÖSV-Tripleführung vor Bischofshofen
Damit gibt es zum dritten Mal in der Tournee-Geschichte eine österreichische Dreifach-Führung vor dem Finale in Bischofshofen: Das hatte es bisher 2010 und 2012 gegeben. Der erste Gesamtsieg eines Österreichers seit zehn Jahren scheint nun kaum noch zu verhindern zu sein: Stefan Kraft ist als Sieger 2014/15 einer der drei Kandidaten - er führt 0,6 Zähler vor Hörl bzw. 1,3 vor Tschofenig, ehe am Dreikönigstag in Bischofshofen der "Goldene Adler" vergeben wird. Dem viertplatzierten Schweizer Gregor Deschwanden fehlen bereits 23,8 Zähler auf Kraft.
Schon zur Halbzeit hatten die Österreicher vor rund 20.000 Fans im Hexenkessel auf dem Bergisel für Riesenjubel und eine geschlossen starke Leistung gesorgt: Vorjahressieger Hörl landete als Qualifikationssieger als Letzter bei 134 Metern und ging damit 0,5 Zähler vor Kraft (131,5 m) und 0,9 vor Tschofenig (132,5) in den zweiten Durchgang.
Erstes Interview mit Stefan Kraft
Nachgefragt bei Skispringer Stefan Kraft, der am Samstag zum ersten Mal am Innsbrucker Bergisel gewonnen und damit auch die Vierschanzentournee-Führung übernommen hat:
Wie haben Sie Ihren ersten Sieg am Bergisel erlebt?
Stefan Kraft: "Ich könnte es mir nicht besser vorstellen, es war herrlich, mit brutal viel Adrenalin. Es sind Gefühle wie letztes Jahr am Kulm wiedergekommen, unglaublich geil. Es war wirklich wunderschön. Ich habe es hier letztes Jahr beim Sieg von Jan (Anm.: Hörl) schon genossen, und gehofft, dass es sich heuer für mich ausgeht. Es gibt nicht viel Schöneres, als vor so einer Kulisse runterzuspringen und zu gewinnen. Es war unbeschreiblich."
Was bedeutet es Ihnen, dass Sie diesen lang ersehnten Erfolg vor den Augen Ihrer Familie geschafft haben?
Kraft: "Da werde ich sehr emotional, wenn ich meine Familie da unten sehe. Da sind 20 Leute von mir da, das ist sehr, sehr schön. Da bin ich den Glückstränen sehr nahe. Es ist am Schönsten, es ist so herrlich, das ist ein Kindheitstraum, ich bin froh, dass ich es heruntergebracht habe."
Der Vorsprung in der Tourneewertung auf Ihre Teamkollegen ist sehr knapp. Was kommt in Bischofshofen auf Sie zu?
Kraft: "Es ist ein Start von null. Kein Vorsprung, kein Rückstand, es wird ein Duell auf Augenhöhe. Wir werden sehen, wer am coolsten bleibt und vielleicht das Quäntchen Glück hat. Es wird auf alle Fälle ein geiler Fight."