Der Steirer Mika Vermeulen hat seine starke Form in der Langlauf-Elite mit seinem ersten Weltcup-Podestplatz gekrönt.
Der 24-Jährige wurde in Canmore über 15 km Skating mit Massenstart nach äußerst aktiver Renngestaltung hinter den Norwegern Simen Hegstad Krüger und Harald Östberg Amundsen Dritter. Auf den Weltcup-Gesamtführenden Amundsen hatte Vermeulen nur eine halbe Sekunde Rückstand. Davor hatte sich Teresa Stadlober im Frauen-Rennen als Sechste auch glänzend geschlagen.
Vermeulen hatte sich für die im kanadischen Ort sowie in Minneapolis in den USA bis Ende nächster Woche ausgetragene Nordamerika-Tour vorgenommen, sich in den Top Ten des Gesamtweltcups zu halten. In etwa bei der 4-km-Marke setzte er zur Flucht an und hielt sich bis hinter die Halbzeit-Zeitnehmung solo an der Spitze, bei der es für ihn 15 Zusatzpunkte für den Weltcup gab. Bald nachdem Vermeulen vom Feld "geschluckt" wurde, machte sich Krüger letztlich entscheidend auf und davon. Dahinter entbrannte ein Kampf um die Plätze.
Vermeulen hielt sich trotz seiner anstrengenden Flucht danach weiter in der Top-Gruppe und sammelte bei einem weiteren Bonus-Sprint noch zwei Zähler ein. Er hatte auch noch die Kraft, auf den letzten zwei Kilometern erneut Tempo zu machen. Im Finish zeigte der ÖSV-Athlet zudem Sprint-Qualitäten, indem er sich unter fünf Aktiven nur Amundsen geschlagen geben musste. Vermeulens Jubel bei der Zieldurchfahrt und auch danach über das für ihn historische Ergebnis war dementsprechend. In Ruka und Val di Fiemme hatte er 2023/24 schon vierte Ränge verbucht.
Vermeulen macht Plätze im Gesamtweltcup gut
Während sich Vermeulen im Gesamtweltcup bis auf fünf Punkte an den Siebenten heranschob, ist Stadlober da immerhin auch schon 14. Sie sammelte bei einer Bonus-Station einen Zusatzpunkt ein. Im Ziel lag die Salzburgerin 5,8 Sek. hinter der siegreich gebliebenen Gesamtweltcupführenden Jessie Diggins aus den USA. Auf die hinter der Französin Delphine Claudel (+2,6) drittplatzierte Norwegerin Heidin Weng (+3,3) fehlten der ÖSV-Athletin nur 2,5 Sek.
Stadlober verfügte wie Vermeulen über gutes Material. Sie krallte sich wie oft im Massenstart an der Top-Gruppe fest, verlor in der letzten von vier Runden aber etwas den Kontakt zu den Top sechs. Mit der letztlich hinter der Norwegerin Astrid Oeyre Slind (+4,1) fünftplatzierten Französin Flora Dolci (+4,2) kämpfte sie sich aber vor dem Schlusssprint wieder heran und ließ da noch zwei Konkurrentinnen hinter sich. Es ist das drittbeste Saisonergebnis Stadlobers nach den Rängen vier und fünf im Skiathlon von Trondheim bzw. auf der Schlussetappe der Tour de Ski in Val di Fiemme.
Stadlober freut sich
"Das war heute ein richtig cooles Rennen und so ein Ergebnis hätte ich mir in Hinblick auf die letzten Skatingrennen nie erwartet", jubelte Stadlober. "Die Strecke hier ist sehr anspruchsvoll und es war dadurch auch ein echtes Ausscheidungsrennen, bei dem immer wieder Athletinnen weggefallen sind. Auf der letzten Runde wurde dann noch einmal ordentlich Gas gegeben. Ich habe mich richtig gut gefühlt."
Die Olympia-Dritte im Skiathlon startet am Sonntag in einem weiteren Massenstart-Rennen, und zwar über 20 km klassisch. Am Samstag und Dienstag stehen Sprints im freien und klassischen Stil auf dem Programm, in denen ihre Landsleute Benjamin Moser und Michael Föttinger antreten. Vermeulen hatte das auch in Erwägung gezogen, allerdings hat auch er am Sonntag noch einen kräftezehrender Massenstart-Bewerb als Fixpunkt.