Nach Freitag-Sturz

Auch vom ÖSV: Harte Kritik an Bergisel

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Nach dem Sturz von Richard Freitag wird Kritik an der Schanze laut.

Der dramatische Sturz der großen deutschen Tournee-Hoffnung Richard Freitag sorgt für heftige Kritik an der Schanze und zuständigen Jury. Mehrere Athleten, Betreuer und Experten machten ihrem Unmut über die Präparierung der Bergisel-Anlage ordentlich Luft.

"Der Hang ist nicht Weltcup-würdig. Es gibt zu wenige Linien im Hang. Man spielt hier mit der Gesundheit der Sportler", wütete Skisprung-Ikone Martin Schmitt. In Innsbruck befindet sich eine der seltenen Anlagen im Zirkus, die über kein Flutlicht verfügt. Das erschwert vor allem bei diffusem Licht die Bedingungen. Prominentes Opfer: Richard Freitag.

Er stürzte im ersten Durchgang schwer - der Titel-Traum platzte. DSV-Bundestrainer Werner Schuster musste den schmerzhaften Bauchfleck mitansehen. Er kritisierte im ZDF die Wettkampfleitung: "Schade, dass dieser großartige Sportler hier nicht belohnt wird. Es war definitiv zu viel Anlauf. Ich habe das gestern schon befürchtet. Bei diesen Bedingungen darf man nie und nimmer so weit springen lassen."

Der Vorarlberger, der seit 2008 beim großen Nachbarn arbeitet und mit Deutschland den ersten Tournee-Erfolg seit Sven Hannawald 2002 feiern wollte, kritisiert vor allem den norwegischen Verantwortlichen, der "zu sehr auf Spektakel aus ist. Man müsste an solchen Tagen einen viel defensiveren Ansatz wählen".

Kraft teilt die Kritik der Deutschen

Der Sportliche Leiter der Deutschen, Horst Hüttel, schloss sich an: "Die Athleten sind generell über die Hill Size gesprungen. Die Polen und wir haben versucht, auf die Jury einzuwirken, damit verkürzt wird. Leider ohne Erfolg. Wir verstehen es einfach nicht. Hinzu kommt, dass der Auslauf sehr holprig ist."

Aus dem ÖSV-Lager gab es Unterstützung. Stefan Kraft sah "eine sicher nicht perfekt hergerichtete Schanze". ORF-Experte Andreas Goldberger stimmte zu: "Es gibt sicher Schanzen, die besser präpariert sind. Der Auslauf auf dem Bergisel ist sehr wellig und nicht einfach zu bearbeiten."

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