Vierschanzentournee

Aufreger: Stallorder bei Stoch-Triumph?

07.01.2018

Fragezeichen nach Kamil Stochs Triumph bei der Vierschanzentournee.

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Der 30-Jährige Kamil Stoch aus Polens nordischem Mekka Zakopane hat am Dreikönigstag in Bischofshofen etwas vollendet, was in 66 Jahren Vierschanzentournee zuvor nur Sven Hannawald 2002 gelungen war. Stoch triumphierte in allen vier Konkurrenzen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen. "Ich wollte nur meine besten Sprünge zeigen, ich habe nie auf den Sieg geschaut. Aber natürlich das ist eine große Ehre für mich, eine große Ehre für das gesamte Team", sagte der Doppel-Olympiasieger von 2014.

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Hannawald gratuliert Nachfolger Stoch

Nach dem Sieg gibt es aber ein großes Fragezeichen: Hat der österreichische Chefcoach der Polen Stefan Horngacher in die Entscheidung per Stallorder eingegriffen? Nach dem ersten Durchgang führt Stoch knapp vor seinem Landsmann Dawid Kubacki. Horngacher verkürzt vor Kubackis zweitem Sprung den Anlauf, Kubacki kann mit den Springern davor nicht mithalten, landet bereits bei 127 Metern und fällt zurück. Bei Stoch geht der Coach dann wieder eine Luke höher. Der Überflieger triumphiert. Wollte Horngacher Stoch den Sieg und den "Tournee-Grand-Slam" schenken?

Es blieb beim Zusehen ein wenig ein fahler Beigeschmack. Gegen eine Stallorder spricht allerdings, dass die Sprünge vor Kubacki allesamt sehr weit gingen. Horngacher wollte wohl seine Athleten schützen und nichts riskieren. So sieht es auch Eurosport-Experte Martin Schmitt: "Er hat bei seinem ersten Springer getestet, wie weit es mit einer Luke weniger noch geht und dann gemerkt: So leicht ist es nicht."

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