Skispringerin Daniela Iraschko-Stolz hat ihren zweiten WM-Titel verpasst. Die 31-jährige Mitfavoritin holte am Freitag auf der Normalschanze von Falun Bronze, nachdem sie im ersten Durchgang noch auf Goldkurs gelegen war. Den Titel sicherte sich wie schon bei Olympia die Deutsche Carina Vogt. Silber ging an Yuki Ito aus Japan.
Jacqueline Seifriedsberger belegte unmittelbar vor WM-Debütantin Eva Pinkelnig Platz sieben. Chiara Hölzl landete an der 16. Stelle.
Iraschko-Stolz gibt Gold aus der Hand
Im nur spärlich gefüllten Lugnet-Stadion sah es nach einem Sprung auf 92,5 Meter zunächst sehr gut für Iraschko-Stolz aus. 89,0 m im Finale reichten aber um 3,1 Punkte nicht für den anvisierten Titel.
Denn Vogt (91,5/92,0) und auch Ito (89,0/93,0) schoben sich noch an der Steirerin vorbei, die zugab, gemischte Gefühle zu haben. "Eine Medaille kriegt man auch nicht jeden Tag, das ist schon sehr toll. Ich hatte nicht das Oberglück, aber ich habe ja schon Gold. Ich brauche mir nichts vorwerfen, ich habe alles riskiert", sagte die Weltmeisterin von 2011, die bei Olympia hinter Vogt Zweite gewesen war. Die WM vor zwei Jahren hatte Iraschko-Stolz wegen einer Verletzung verpasst.
Freude bei Coach Felder
Diesmal kostete wohl ein Skifehler im zweiten Durchgang den Titel. "Über dem Vorbau habe ich ein paar Meter verloren. Ich hatte Seitenwind, aber ich suche keine Ausrede, es war schon auch mein Fehler", gab die Bronzemedaillengewinnerin zu. Auch im Training war die fünffache Saisonsiegerin mit der WM-Schanze wegen Timingproblemen nicht perfekt zurechtgekommen.
ÖSV-Trainer Andreas Felder freute sich über die bei schwierigen Bedingungen erreichte Medaille. "Uns fällt allen ein Stein vom Herzen. Wenn man die Verhältnisse gesehen hat, musste man mit allem rechnen. Dani hat extrem riskiert, im Finale es ist ihr vielleicht nicht ganz so aufgegangen", meinte der Tiroler.
Vogt rechtzeitig in Topform
Iraschkos schärfste Weltcuprivalin Sara Takanashi aus Japan ging als Vierte leer aus. Titelverteidigerin Sarah Hendrickson (USA) musste sich mit Rang sechs zufriedengeben. Vogt jubelte hingegen wie schon bei der Olympiapremiere für die Frauen über Gold. "Ich habe nicht für möglich gehalten, dass ich den Rückstand noch aufhole. Es ist unglaublich, dass es zum Saison-Höhepunkt wieder geklappt hat. Ich bin etwas gefasster als in Sotschi, freue mich aber riesig", erklärte die 23-jährige Deutsche.
Die zuletzt nicht gänzlich überzeugende Seifriedsberger, 2013 noch WM-Dritte, stimmte ihr Ergebnis glücklich. "Ich bin wirklich happy. Mit einem siebenten Platz kann man nicht so unzufrieden sein", meinte die Oberösterreicherin. Gemeinsam mit Iraschko-Stolz und zwei ÖSV-Herren hat sie am Sonntag im Mixed-Bewerb noch eine weitere Medaillenchance.
Quereinsteigerin Pinkelnig hatte ihre Premiere mit einem breiten Grinsen absolviert. "Ich habe es genossen. Die Landung im zweiten war etwas unkonzentriert. Für die erste WM ist das genial, ich habe ja noch Zeit", sagte die 26-Jährige.
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Endstand im Springen von der Normalschanze