Die vorletzte Weltcup-Station der Skispringerinnen vor den Weltmeisterschaften in Planica wird für die Österreicherinnen zum Heimspiel. Am Freitag (16 Uhr) und Samstag (9 Uhr) stehen in Hinzenbach zwei Einzelbewerbe auf dem Programm, für Eva Pinkelnig geht es um die Verteidigung der Weltcupführung.
Weiter nicht dabei ist Sara Marita Kramer, die Salzburgerin feilt abseits an ihrer Form. Nächste Woche geht es vor der Anreise nach Slowenien dann noch nach Rasnov.
Für die am vergangenen Wochenende auf der großen Schanze von Willingen mit den Plätzen zehn und 13 nicht überzeugende Pinkelnig sei es laut ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer keine Option, Rasnov zwecks Durchschnaufens auszulassen. "Sie hat sich wieder körperlich erfangen. Es ist ein bisschen viel gewesen für sie. Vom November weg immer auf höchstem Level. Dass einmal so ein Einbruch kommt, ist ganz normal. Sie wird sich in Hinzenbach sicher ganz anders präsentieren, die Schanze mag sie ganz gerne", sagte der Coach der APA - Austria Presse Agentur.
Die Schanzen in Hinzenbach als auch Rasnov habe Pinkelnig gerne, und auch der Weltcupstand spricht für einen Durchmarsch der Vorarlbergerin. Denn sowohl in Hinzenbach wie auch in Rasnov gebe es ein Maximum von 200 Punkten zu holen, bevor es nach den Weltmeisterschaften im März nur noch nach Oslo, Lillehammer und Trondheim geht. Rodlauer über Pinkelnig: "Es ist gut, wenn man im Rhythmus bleibt. Daheim müsstest du auch trainieren, musst eine Schanze mit guten Verhältnissen suchen. Da ist es besser, du machst zwei Wettkämpfe."
Kramer-Teilnahme in Rasnov fraglich
Der Wettkampfrhythmus bewusst gebrochen wurde bei Kramer. Die 21-Jährige hat seit dem Japan-Trip bzw. seit Mitte Jänner keinen Wettkampf mehr bestritten, rüstet individuell für den Saison-Höhepunkt auf. Zuletzt kehrte die Weltcup-Titelverteidigerin auf die Schanze zurück. "Es waren die ersten Sprünge nach einer längeren Pause. Sie machte da einen guten Eindruck", verriet Rodlauer. Mit dabei war die erneut operierte und in dieser Saison nicht mehr zum Zug kommende Daniela Iraschko-Stolz. Ob Kramer in Rasnov dabei sein werde, sei laut Rodlauer noch offen.
Mit Siegerfahrung in Hinzenbach reist Chiara Kreuzer an, die Salzburgerin hat beide 2020 in Oberösterreich ausgetragenen Weltcup-Bewerbe gewonnen. In Willingen war die Team-Weltmeisterin als Sechste und Fünfte zweimal die ÖSV-Beste, in sechs Weltcup-Einzelbewerben en suite kam sie zuletzt in die Top Ten. "Chiara hat echt gute Schritte gemacht - egal welche Schanze. Sie hat ein gutes Selbstvertrauen." Mit im ÖSV-Aufgebot steht mit Julia Mühlbacher die Junioren-WM-Dritte, sie erhält ein Chance zur WM-Qualifikation. Abgesehen davon steht das WM-Quintett.
Herren gastieren in Lake Placid
Der Männer-Weltcup gastiert dieses Wochenende in Lake Placid. Am Samstag stehen sowohl ein Einzel-Wettkampf (16 Uhr MEZ) als auch ein Super-Team-Bewerb (23.00) auf dem Programm, am Sonntag ein weiteres Einzel (16.15). "Eine neue Schanze. Das gibt es ganz selten, dass auch einmal ein Krafti (Stefan Kraft, Anm.) auf einer neuen Schanze springt", sagte ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl noch vor der schon am Montag erfolgten Anreise in die USA.
Michael Hayböck aber war erst im Oktober in der Olympia-Stadt 1980 und hat dort alle drei ausgetragenen Bewerbe des Continental-Cups gewonnen. "Ich habe das super in Erinnerung. Die Schanze ist uralt. Die hat noch wirklich einen Charakter", erklärte der Oberösterreicher. "Sie ist noch anders wie die meisten anderen Schanzen, nicht so groß. Es ist trotzdem eine Schanze, wo es geil zum Fliegen geht. Über dem Vorbau recht flach, unten kann man noch einmal wegsteigen. Da gibt es mehrere bei uns im Team, denen das taugt."