Aufgrund des Wetters wurde Konkurrenz nur in einem Durchgang entschieden.
Weltcup-Titelverteidiger Severin Freund hat am Samstag die in nur einem Durchgang entschiedene Konkurrenz in Lillehammer gewonnen. Der Deutsche siegte im auf die Normalschanze verlegten Bewerb mit 94,5 Metern nur 0,1 Punkte vor dem Norweger Kenneth Gangnes. Stefan Kraft war als Vierter bester Österreicher und verpasste seinerseits den drittplatzierten Andreas Stjernen um einen Zehntelpunkt.
Freund übernimmt Gesamtweltcup-Führung
Für Freund, der damit seinen 19. Weltcupsieg feierte, bedeutete dies auch, dass er das Gelbe Trikot des Gesamtführenden von Klingenthal-Sieger Daniel-Andre Tande übernahm. Der Deutsche liegt 20 Zähler vor dem Norweger. "Ich war überrascht, als die 1 aufleuchtete", gestand Freund. "Denn einige Konkurrenten sind ja weiter gesprungen. Aber Skispringen ist heute eben ein ganz schönes Rechenexempel."
Einziger Österreicher in Top 10
Kraft liegt nach einem sechsten Rang beim Auftakt und Rang vier in der Gesamtwertung auf Platz fünf und damit als einziger Österreicher in den Top 15. Der Vierschanzen-Tourneesieger hinterlässt nach wie vor den stärksten Eindruck im Team von ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin.
Wieder machte Wettergott Strich durch die Rechnung
Nachdem vergangenes Wochenende in Ruka bei Kuusamo beide Konkurrenzen nach langem Warten dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen waren, gestaltet es sich auch am Olympia-Schauplatz 1994 bisher sehr schwierig. Die auf Samstag verschobene Qualifikation musste abgesagt werden. Bereits zuvor war der Bewerb von der Groß-auf die Normalschanze verlegt worden. Der erste und letztlich einzige Durchgang ging deshalb mit allen 73 Startern über den Bakken. Nach vielen Unterbrechungen und bei sehr wechselnden Windbedingungen wurde der Durchgang nach über zwei Stunden abgeschlossen. Die Jury entschied dann, den Bewerb zu beenden.
Kraft genervt
"Das ist jetzt der dritte Ort, an dem wir nicht so richtig zum Springen kommen. Es nervt schon ein bisserl", gestand Kraft in der Wartezeit auf seinen Sprung. Mit Manuel Poppinger als Zehntem, Michael Hayböck (13.) und Gregor Schlierenzauer (14.) kamen insgesamt vier ÖSV-Adler in die Top 15. Manuel Fettner verpasste als 31. auch nur um einen Zehntelpunkt einen Weltcup-Zähler. Andreas Kofler wurde nur 52.
Wichtiger Wettkampf für Schlieri
Schlierenzauer, der in Kuusamo gefehlt hatte und stattdessen auf beiden Schanzen in Lillehammer trainiert hatte, sah sich in seiner Formentwicklung "einen Schritt weiter". "Es war ein sehr schwieriger Wettkampf vom Wind her, da kann man nicht alles auf die Waagschale legen." Hayböck hatte bei seinem Sprung gleich mehrere Male vom Zitterbalken wieder zurück müssen. Er war einer von vielen, der dies am Samstag durchmachen musste. Am Sonntag (14.45/live ORF eins) soll der insgesamt dritte Einzelbewerb des Winters stattfinden.