Mit ausgezeichneten Erinnerungen starten nun auch die österreichischen Skispringerinnen in die Weltcup-Saison.
Wie die Männer beginnen auch Sara Kramer und Co. in Nischnij Tagil (RUS) ihre Olympia-Saison, und besonders Kramer freut sich auf ein Wiedersehen mit der "Tramplin Stork"-Schanzenanlage. Die 20-jährige Salzburgerin hatte dort im Vorjahr beide Konkurrenzen gewonnen. Auf dem Programm stehen Einzelbewerbe am Freitag (15.30 Uhr) und Samstag (15.00/live ORF Sport +).
"Ich bin im Training teilweise schon auf einem sehr hohen Niveau und ich fühle mich bereit für den Saisonstart. Gesundheitlich geht's mir sehr gut, insofern ist die Vorfreude jetzt riesengroß", frohlockte Kramer wenige Tage vor dem Auftakt. Kramer hatte im Saisonfinish gleich vier Siege in Russland (zum Abschluss auch zwei in Tschaikowski) gefeiert. Sie verpasste den Gesamtsieg dann nur um elf Punkte und wurde Dritte hinter Gewinnerin Nika Kriznar (SLO) und zwei Zähler hinter Sara Takanashi (JPN).
Sie hat sich den Auftakt der Männer im Fernsehen angeschaut. "Die Schanze dürfte in einem Top-Zustand sein. Ich bin schon richtig heiß drauf." Wobei die Männer auf der Großschanze im Einsatz waren, die Frauen aber auf der Normalschanze springen werden. "Meine aktuellen Ziele sind, dass ich wieder voll mitmische und meine guten Sprünge auspacken kann. Wichtig ist mir, dass ich konstant auf einem guten Level bin und der Grundsprung einfach sitzt."
Nationencup-Titelverdeidiger
Die ÖSV-Frauen starten dank einer neuerlich enorm starken Saison, u.a. mit dem Mannschafts-WM-Titel in Oberstdorf, zum zweiten Mal en suite als Nationencup-Titelverteidiger. "Wir haben uns gewissenhaft vorbereitet und sind körperlich in einer sehr guten Verfassung. Durch den Doppelsieg von Sara im Vorjahr und das gute Mannschaftsergebnis haben wir Nischnij Tagil in sehr guter Erinnerung", erklärte Cheftrainer Harald Rodlauer und fügte hinzu, "Wenn jede Athletin beim Saisonstart das zeigt, was sie zuletzt im Training gezeigt hat, dann können wir beruhigt sein. Aber es beginnt wieder bei Null, die Karten sind neu gemischt und wir müssen uns wieder wie jedes Jahr beweisen."
Die Covid-19-Situation wird von allen natürlich sehr ernst genommen. "Wir sind sehr konzentriert. Die Athletinnen schauen, dass sie jeder möglichen Gefahr aus dem Weg gehen. Wir haben auch noch zwei PCR-Tests in Österreich gemacht", erzählte Rodlauer, der seine Frauen auch noch mit einigen Eisspur-Kursen auf die Saison vorbereitet hat.
Hölzl wird zu "Kreuzer"
Mit von der Partie sind auch Team-Oldie Daniela Iraschko-Stolz und Chiara Kreuzer (geborene Hölzl), die mit Kramer für das Gold von Oberstdorf verantwortlich zeichneten, weiters Eva Pinkelnig, Lisa Eder und wieder Jacqueline Seifriedsberger. Iraschko-Stolz berichtete von neuerlichen Knieproblemen in der Vorbereitung. "Ich brauche sicher noch ein paar Sprünge, um in die Megaform zu kommen. Auf jeden Fall ist alles für eine großartige Saison angerichtet", übt sie sich in Optimismus.
"Semigut" ist die Vorbereitung auch für Kreuzer verlaufen. "Leider hat mich wieder eine Migräne belastet", dies habe ihre einige volle Trainingstage gekostet. Für Seifriedsberger ist es nach überstandenem Kreuzbandriss der erste Weltcupbewerb seit März 2020 in Lillehammer. "Nach meiner zweiten Knie-OP bin ich jetzt wieder schmerzfrei. Ich freue mich wahnsinnig auf mein Comeback."
Am Donnerstag steht das erste offizielle Training sowie die Qualifikation (17.30) auf dem Programm.
Für Österreichs Herren geht es in Ruka weiter. Im Aufgebot stehen Philipp Aschenwald, Manuel Fettner, Daniel Huber, Jan Hörl, Stefan Kraft, Markus Schiffner und Daniel Tschofenig. Dort geht es am Freitag mit der Qualifikation (17.10 Uhr) los, am Samstag (16.30) und Sonntag (16.15) stehen zwei Einzelbewerbe auf dem Programm.