Skifliegen
ÖSV-Adler gewinnen Teambewerb in Planica nach einem Durchgang
23.03.2024Österreichs Männer-Elite im Skifliegen hat am Samstag beim Weltcup-Finale in Planica den Teambewerb gewonnen. Die Konkurrenz kam mit nur einem Durchgang in die Wertung, zu starker Wind machte die Durchführung des zweiten Heats unmöglich.
Daniel Tschofenig, Michael Hayböck, Stefan Kraft und Daniel Huber kamen gemeinsam auf 803,8 Punkte, wobei Huber als Schlussspringer die Tageshöchstweite von 244,0 m erreichte. Auf den Plätzen landeten Slowenien (793,3) und Norwegen (770,6).
Das rot-weiß-rote Quartett wiederholte den im Vorjahr in Slowenien errungenen Team-Erfolg, und das primär durch Huber. Denn nach dem dritten von vier Mini-Durchgängen war die Equipe des Gastgeberlandes vorangelegen, obwohl Timi Zajc bei seinem Versuch auf 242,5 m zu Sturz kam. Der bald nach dem Lokalmatador gesprungene Kraft kam wie schon am Vortag nicht so richtig ins Fliegen, musste sich mit 211,0 m zufrieden geben. Damit sprang der Gesamtweltcupsieger im österreichischen Team am wenigsten weit. Startmann Tschofenig hatte bei 225,0 m, Hayböck bei 215,5 m aufgesetzt.
Für Huber war Flug "zum Genießen"
"Es war richtig cool", meinte der erst zu Jahresbeginn in das Weltcup-Team gekommene Huber im ORF. Bei seinem Flug hatte er sehr gute Aufwind-Verhältnisse, die Landung war in Reaktion auf den Zajc-Sturz eine ohne Wagnisse. "Es war sehr zum Genießen wieder. Es ist extrem wichtig, dass du im Mittelteil ein bisschen feinfühlig bist. Aber wenn der Druck kommt, dann darfst du voll Gas geben. Es ist ein Balanceakt, aber der gelingt mir im Moment sehr gut." Kraft: "Ich habe mit der Schanze zu kämpfen. Ich kann nur hoffen, dass irgendwann der Knopf aufgeht."
Huber hätte eine Einzelwertung klar gewonnen, Kraft wäre 13. geworden. Für die zwei Salzburger geht es am Sonntag (9.30 Uhr, live ORF 1) im letzten Bewerb der Saison um den Gewinn des Skiflug-Weltcups. Huber liegt nach seinem am Freitag in der ersten Einzelkonkurrenz errungenen zweiten Platz nur noch 47 Punkte hinter Kraft. Dazwischen liegt 34 Zähler zurück Peter Prevc. Der Slowene hat am Freitag gewonnen, beendet am Sonntag seine Karriere, am Samstag kam er auf 223,5 m und "Einzelrang" drei. Bei solch einem Ausgang würde sich Huber die Disziplinwertung schnappen.
Neuer rot-weiß-roter Punkterekord
Mit den 400 dazugewonnen Punkten hat Österreich im Nationencup einen neuen Punkterekord aufgestellt, bei aktuell 7.937 Zählern wird wohl am Sonntag auch noch die 8.000er-Marke fallen. Slowenien (4.990) und Deutschland (4.971) machen sich Rang zwei untereinander aus.
Am Samstag kam außer Zajc auch Giovanni Bresadola zu Sturz, der Italiener musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. In der Qualifikation am Donnerstag hatte sich der Finne Eetu Nousianen bei einem Sturz einen Kreuzbandriss und einen Meniskusriss zugezogen.