Skifliegen am Kulm
ÖSV-Adler Kraft fliegt aufs Stockerl
15.02.2020Stefan Kraft gelingt der Heimsieg am Kulm nicht - am Ende Platz 3 für den ÖSV-Adler
Stefan Kraft hat am Samstag auf dem Kulm, im ersten Weltcup-Skifliegen der Saison, sein großes Ziel "erster Karriere-Heimsieg" noch verpasst. Der 26-jährige Salzburger landete vor 11.500 Zuschauern auf dem dritten Rang bzw. bei 224,5 und 214,5 m. Er musste sich dem Polen Piotr Zyla und dem Slowenen Timi Zajc geschlagen geben. Auf den Sieger fehlten Kraft im spannenden Finish nur 3,9 Punkte.
Der nach dem ersten Durchgang vor Kraft führende Deutsche Karl Geiger rutschte auf Platz vier zurück, womit Kraft seine Führung im Gesamt-Weltcup vor dem zweiten Bewerb am Sonntag auf 78 Punkte ausbaute.
Kraft greift beim 2. Springen nochmal an
"Es war eine Superstimmung, die Bedingungen perfekt. Für den Sieg hat es leider ganz knapp nicht gereicht, da muss einfach alles perfekt zusammenpassen", meinte Kraft in einer ersten Stellungnahme. "Aber ich bin mit dem Stockerlplatz sehr glücklich. Am Sonntag muss ich das nötige Glück haben und werde zweimal voll angreifen."
Der zweifache Saisonsieger Kraft zeigte aber auch auf der Flugschanze auf dem Kulm im steirischen Salzkammergut, warum er weiter das Gelbe Trikot tragen darf: Zum bereits zehnten Mal in dieser Saison landete der Pongauer auf dem Podest. Am Sonntag (11.00 Uhr/live ORF 1) hat er eine weitere Chance auf seinen ersten Sieg in Österreich überhaupt.
Hayböck und Co. freuen sich auf Planica
Zweitbester ÖSV-Adler war Michael Hayböck als Elfter. "Ein Empfehlungsschreiben habe ich schon einmal abgegeben", freute sich der Oberösterreicher gegenüber der APA augenzwinkernd. Gemeint war freilich der Saisonhöhepunkt Skiflug-WM in Planica im März. "Es hat heute sehr viel Spaß gemacht. Es waren vom ersten Sprung weg coole Flüge, wo ich immer in den Top Ten war. Jetzt halt im Endergebnis nicht, das ist ein bisschen schade, weil ich eigentlich gute Verhältnisse hatte, aber den Schanzentisch verpasst habe."
Philipp Aschenwald kam als 19. noch in die Top 20 und Daniel Huber wurde 22. Ex-Weltmeister Gregor Schlierenzauer verpasste als 40. den Finaldurchgang deutlich. Auch seine Teamkollegen, Skiflug-Debütant Clemens Leitner (169 m), und Stefan Huber (148), waren im Finale nur Zuschauer.
Cheftrainer Felder mit Baby-Glück
Cheftrainer Andreas Felder hatte unabhängig vom Abschneiden seiner Adler allen Grund zur Freude: Der Tiroler wurde am Valentinstag zum dritten Mal Vater, erstmals mit seiner Lebensgefährtin. Das Töchterchen heißt Nina.
Für den polnischen Tagessieger Zyla (225,5/219,5 m) war es sein zweiter Sieg nach 2013, als er sich in Oslo mit Gregor Schlierenzauer den Triumph hatte teilen müssen. Für die Höchstweiten sorgten Kamil Stoch (POL/7.) und Marius Lindvik (NOR/10.) mit jeweils 231,5 Metern.