Schock nach schwerer Verletzung von Jung-Adler sitzt tief.
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ist der Sturz und die schwere Halswirbelverletzung von Lukas Müller sehr nahe gegangen. "Man gewöhnt sich nie an Unfälle", erklärte der Verbandschef am Freitag und versprach dem 23-Jährigen, der eine inkomplette Querschnittslähmung erlitt, Unterstützung. "Wir werden in jeder Form helfen", sagte der Tiroler.
Morgenstern bestürzt
Ein noch für Freitag geplanter Besuch Schröcksnadels und Hubert Neupers im Spital wurde verschoben, weil er aus ärztlicher Sicht noch nicht sinnvoll schien. Der ÖSV-Chef will veranlassen, dass die Gründe des Unfalls - ob Materialproblem am Sprungschuh oder persönlicher Fehler - untersucht werden.
Thomas Morgenstern kam nach der Nachricht von der schweren Verletzung seines Freundes als Zuschauer zum Kulm. "Es ist eine emotionale Geschichte für mich, denn ich kenne Luki sehr gut und war ein Mitgrund, dass er zum Skispringen gekommen ist. Es hat mich sehr getroffen", sagte der dreifache Olympiasieger in einem ORF-TV-Interview.
Müller versichert
Morgenstern selbst war auf der "alten" Kulmschanze 2014 schwer gestürzt, aber dank gutem Verlauf schon drei Wochen nach einer Schädelverletzung mit Gehirnblutung auf eine Schanze zurückgekehrt. Der Sturz war aber der Grund, dass der Kärntner wenige Monate nach dem Gewinn von Olympia-Team-Silber im Herbst 2014 seine Karriere beendete. "Aber ich versuche, das Positive zu sehen", sagte Morgenstern. "Der Kulm ist meine liebste Flugschanze, hier habe ich mit Bronze 2006 meine erste Einzelmedaille gewonnen."
Müller gehört zwar keinem ÖSV-Kader mehr an, war aber auch als Vorspringer versichert. "Der ÖSV-Sport ist laut internationaler Wettkampfordnung zu einer Versicherung verpflichtet, wenn der Sportler an internationalen Wettkämpfen teilnimmt", sagte Christian Scherer, der Leiter Leistungssport im ÖSV.
Demnach hat Müller eine vom ÖSV angebotene Versicherung angenommen. Über Ausmaß und Höhe der Leistungen sei aber noch keine konkrete Aussage möglich, sagte Scherer.