Vor Tournee

Schlieri: "Ich bin voll motiviert"

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Gregor Schlierenzauer will bei der Tournee wieder voll angreifen.

Lächelnd und gut gelaunt hat sich Gregor Schlierenzauer am Sonntagabend vor der 64. Vierschanzen-Tournee den Medienvertretern präsentiert. Es wirkte keineswegs aufgesetzt, als der 25-Jährige über die schwierige Phase seiner Karriere und das Wiederfinden der Motivation erzählte. Das Feuer brenne noch, versicherte der zweifache Tourneesieger. "Ich nehme die Herausforderung an."

Auszeit
Bis kurz vor Weihnachten war die Tournee-Teilnahme des einstigen Seriensiegers unsicher gewesen. Schlierenzauer hatte die Weltcupstationen in Russland und Engelberg ausgelassen und sich nach Lillehammer zurückgezogen. Einen "Urlaubskurs" habe er dort absolviert, um Abstand zu gewinnen und zu reflektieren, erklärte der Tiroler. Begleitet hat ihn auf seiner Auszeit der frühere ÖSV-Co-Trainer Marc Nölke.

"Es waren tolle sechs Tage", bilanzierte der Rekordgewinner im Weltcup, der in Norwegen in einer Blockhütte gewohnt und selbst gekocht hatte. "Und es war ein wichtiger Schritt, zurückzugehen, und aus dem Hamsterradl auszusteigen." Er sei sich immer bewusst gewesen, dass einmal schwierigere Zeiten kommen würden.

Schritt für Schritt nach vorne

Schlierenzauers Fazit nach drei Wochen abseits vom Weltcup: "Ich habe gemerkt, dass ich Skispringen will. Ich bin sehr motiviert." Bei der Tournee, dem ersten Saisonhöhepunkt, werden die Athleten nach Leistung bewertet, doch Schlierenzauer will sich nicht auf Platzierungen festlegen. Er liegt damit auf einer Linie mit Cheftrainer Heinz Kuttin. "Ich erwarte mir, dass er nicht ergebnisorientiert ist", sagte der Kärntner. "Wenn er gelassen ist, wird er gute Sprünge zeigen."

Schlierenzauer weiß, dass er nicht zu den Top-Favoriten zählt. "Diese Situation gefällt mir gar nicht so schlecht", meinte er verschmitzt. "Ich will wieder Schritt für Schritt nach vorne kommen. Wie lange das dauert, steht in den Sternen."

Der Stubaier ist ein akribischer Arbeiter, der in allen Teilbereichen top sein will. Da wirkte die Inkonstanz, mit der er zuletzt zu kämpfen hatte, kontraproduktiv. "Was beim Skispringen süchtig macht, ist die tolle Bewegung, die sich sehr gut anfühlt. Aber durch die Regeländerungen und die Weiterentwicklung im Sport habe ich nicht immer ein tolles Gefühl gehabt."

Und er stellte mit Blick auf den Deutschen Martin Schmitt, der seine Laufbahn trotz mäßiger Leistungen noch lange fortgesetzt hatte, eine Grundsatzfrage: "Geht es nur darum, ganz oben zu stehen, oder darum, einfach Freude am Sport zu haben?"
 

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