Tiroler Superadler sieht sich "trotz Problemchen konkurrenzfähig".
Skisprung-Star
Gregor Schlierenzauer rechnet sich trotz wechselhafter Vorleistungen für die Vierschanzen-Tournee einiges aus. Der zweimalige Sieger
ist sich aber auch bewusst, dass sich seine auf eine Materialumstellung zurückzuführenden Schwierigkeiten nicht plötzlich in Luft auflösen werden.
"Habe Lösung noch nicht gefunden"
"Ich bin nicht beunruhigt, absolut nicht. Es hat heuer schon sehr gut funktioniert, manchmal fuchst es aber noch. Es gibt etwas zu tun, das wird die ganze Saison noch so sein. Ich muss das hinnehmen, dass ich die Lösung noch nicht gefunden habe", meinte Schlierenzauer. Der neunfache Tourneetagessieger hat in diesem Winter aber auch schon einmal gewonnen und ist ein weiteres Mal auf dem Podest gestanden. Einige Male musste er sich aber mit ungewohnt schlechten Resultaten abfinden.
Österreichiser Rekord ist "machbar"
Dennoch ist der 24-Jährige zuversichtlich. Auch sein dritter Tourneetriumph - das hat bisher noch kein Österreicher geschafft - sei machbar. "Ich bin trotz meiner Problemchen konkurrenzfähig. Es alles ist alles möglich, auch der Tourneesieg. Ich habe null Druck, habe schon zweimal gewonnen", betonte der Tiroler.
Anfahrtsposition weiter das Problem
Bei der Generalprobe in Engelberg (23., 11.) seien ihm "die Grenzen aufgezeigt worden". Das veraltete Schanzenprofil habe seine Probleme in der Anfahrtsposition nicht gerade begünstigt. "Es ist sensibel. Auf modernen Anlagen tue ich mir von Haus aus leichter, das kommt mir entgegen", meinte der Stubaitaler im Hinblick auf die vier nun folgenden Bakken.
Aber auch in Engelberg habe er teils starke Sprünge gezeigt. "Das ist die Bestätigung, dass der Weg stimmt, aber es ist auch so, dass das Problem nicht ganz vom Tisch ist", gestand Schlierenzauer. Das heiße für die Tournee aber "gar nichts", die Serie sei stets für überraschende Geschichten gut.
Kein Topfavorit
Schließlich gebe es derzeit keinen Überflieger, der allen "fünf Meter um die Ohren segelt". An der Spitze herrsche großes Gedränge. "Die Dichte ist in der Breite enorm groß", fasste es Schlierenzauer zusammen. Deshalb werde man für den Tourneesieg auch ein wenig Glück mit den Windverhältnissen und den Lukenveränderungen brauchen. "Der Grat ist schmal. Aber man muss auch seine sieben Sachen von der Technik her beisammen haben."
An seiner körperlichen Verfassung werde es jedenfalls nicht scheitern. "Körperlich bin ich sehr fit. In Engelberg hatte ich mit der Sprungkraftplatte Bestwerte, das zu wissen, ist gut für den Kopf", sagte der 53-fache Weltcupsieger. Er sei deshalb guter Dinge. Einzig die prekäre Schneelage in allen vier Tournee-Orten drücke ein wenig auf die Stimmung. Der Schneemangel macht für Schlierenzauer auch das Training auf seiner Heimschanze am Bergisel unmöglich. Deshalb werde er zu Weihnachten eventuell nach Seefeld ausweichen.