18-jährige Marita Kramer springt überraschend zum Weltcup-Sieg in Sapporo.
Die 18-jährige Skispringerin aus Salzburg bestätigte ihre Halbzeitführung in Sapporo und besiegte im Finish auch die Favoritin und Olympiasiegerin Maren Lundby (NOR). Kramer landete bei 131 und 135 Metern und gewann 4,6 Zähler vor Lundby. Mit Eva Pinkelnig auf Rang drei gab es sogar noch einen ÖSV-Podestplatz.
Vier ÖSV-Springerinnen unter Top 6
Mit Daniela Iraschko-Stolz auf Platz fünf unmittelbar vor Chiara Hölzl landeten vier ÖSV-Springerinnen unter den Top 6, ein auch mannschaftlich sehr starkes Ergebnis. Jacqueline Seifriedsberger wurde 15. Erst am 14. Dezember, also exakt vier Wochen davor, hatte die 22-jährige Hölzl in Klingenthal ihren ersten Weltcup-Triumph gefeiert. Das ÖSV-Damenteam bilanziert nach vier Saisonbewerben bei je zwei Siegen, zweiten und dritten Plätzen.
"Mein Ziel waren die Top Ten. Aber ich habe umgesetzt, was ich mit den Trainern besprochen habe. Das Ergebnis ist natürlich megacool", freute sich Kramer, die am 25. Oktober 2001 in Apeldoorn (NED) geboren wurde. "Vor dem zweiten Durchgang war ich ein bisschen nervös. Das war eine ungewohnte Situation für mich. Die Schanze in Sapporo ist sicher eher eine Fliegerschanze und das liegt mir. Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Wettkampf morgen."
Kramer hört eigentlich auf den Rufnamen "Sara", da aber Marita in der Geburtsurkunde steht, wird sie auch in allen offiziellen Papieren so geführt. Kramer zog 2008 mit ihrer Familie nach Maria Alm (S) und hat noch beide Staatsbürgerschaften. Sie hat eine jüngere Schwester namens Femke, die als Biathletin derzeit bei den Olympischen Jugend-Winterspielen in Lausanne im ÖOC-Team im Einsatz ist.
Jüngste Siegerin
Kramer ist übrigens die insgesamt 18. Weltcup-Siegerin der Damen und die vierte aus Österreich nach Iraschko-Stolz (16 Siege), Seifriedsberger (1) und Hölzl (1). Keiner ÖSV-Springerin ist es aber in derart jungem Alter gelungen, ganz nach oben auf das Podest zu springen. Kramer bestritt am Samstag ihre erst 13. Weltcup-Konkurrenz (plus einmal nicht qualifiziert).
ÖSV-Damen-Coach Harald Rodlauer war mit dem Ergebnis natürlich sehr glücklich: "Es freut mich irrsinnig für Sara, dass sie heute zum ersten Mal gewonnen hat. Sie hat in den vergangenen Monaten so cool an sich und ihren Sprüngen gearbeitet und heute richtig Nervenstärke bewiesen. Auf der anderen Seite freue ich mich auch für die gesamte Mannschaft. Es war mir wichtig, dass wir mannschaftlich breit aufgestellt sind. Für so ein Ergebnis muss man als Team sehr gut zusammenarbeiten und natürlich braucht es auch das notwendige Quäntchen Glück. Darauf wollen wir weiter aufbauen."