Qualifikation

ÖSV-Adler wollen es in auch in Garmisch krachen lassen

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Heute geht die 73. Vierschanzentournee mit der Qualifikation in Garmisch weiter.

Der Oberstdorf-Fluch ist gebrochen! Nach neun Jahren stellten die rot-weiß-roten Skispringer rund um Tagessieger Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig die Konkurrenz auf der Schattenbergschanze in den Schatten. Mit zwei „Harakiri“-Sprüngen, wie es Kraft formulierte, hätte der Auftakt zur 73. Vierschanzentournee aus ÖSV-Sicht kaum besser laufen können. Am Dienstag (ab 13.30 Uhr im Sport24-LIVETICKER) soll in der Garmisch-Quali die Grundlage für den nächsten Coup gelegt werden.

Die Mannschaft von Cheftrainer Andreas Widhölzl steuert dem ersten Gesamtsieg seit zehn Jahren (Kraft 2014/15) entgegen. Die Dominanz von Kraft, Hörl und Tschofenig lässt die Fans schon vom Nationen-Grand-Slam – dass jeder Tagessieg an einen ÖSV-Springer geht – träumen. In den jüngsten drei Weltcupbewerben gingen acht von neun möglichen Podestplätzen an das Triumvirat. Selbst dem fünffachen deutschen Saisonsieger Pius Paschke bleibt vor dem Neujahrsspringen auf seiner Heimschanze in Garmisch-Partenkirchen in der Tournee nur die Rolle des Jägers.

Kraft letzter Sieger: »Immer daran glauben«

Kraft war 2014/15 mit damals 21 Jahren der bisher letzte Österreicher, der den goldenen Adler des Tourneesiegers mit nach Hause genommen hat. In Oberstdorf hatte er damals sein erstes Weltcupspringen gewonnen, nun machte sich der Routinier mit seinem ersten Saisonsieg eindrucksvoll zu einem der Favoriten. Der Dreifachsieg zum Tourneestart sei „nichts Selbstverständliches“, betonte Kraft. „Das müssen wir genießen.“

Er nimmt 3,5 Punkte Vorsprung auf Hörl und 11,5 auf Tschofenig mit nach Garmisch. Der viertplatzierte Deutsche Paschke liegt 13,8 Zähler zurück. „Man muss immer daran glauben“, sagte Kraft über einen möglichen Tourneesieg. „Das machen wir als ganzes Team, dass wir hoffentlich einen durchbringen. Das ist ein großer Wunsch von uns.“

Neujahrsspringen in Garmisch Nagelprobe

Zur Nagelprobe für den 31-Jährigen könnte einmal mehr Garmisch (Mi., 14 Uhr, live in ORF 1) werden. Kraft schaffte es dort erst einmal auf das Podest – am Neujahrstag 2017 als Dritter. Zwischen 2018 und 2023 landete er nie in den Top Ten und musste seine Tournee-Hoffnungen jeweils auf der zweiten Station begraben. Zum Jahreswechsel 2021/22 verpasste der damalige Weltmeister auf der Großen Olympiaschanze sogar die Qualifikation für den Wettkampf. Auch in Oberstdorf, auf einer seiner Lieblingsschanzen, war Kraft laut eigenen Angaben alles andere als ruhig.

„Die Routine merke ich nicht, wenn ich da oben die Ski anschnalle. Da fühle ich mich wie ein 18-jähriger Bub, der keine Ahnung hat, was er jetzt kurz tun soll“, schilderte der Sieger von 44 Weltcup-Springen. „Ich weiß aber, wenn es um etwas geht, dass ich da oft meine besten Sprünge auspacke. Darauf kann ich mich verlassen.“

Bergisel mit 22.500 Fans ausverkauft

Der Funken ist jedenfalls auf die Fans längst übergesprungen. Das Bergisel-Springen am 4. Jänner ist erstmals seit 2016 wieder ausverkauft. 22.500 Fans wollen unsere Adler im heimischen Hexenkessel zum nächsten Erfolg tragen. Für das Finale in Bischofshofen gibt es noch Karten – bei einem ÖSV-Sieg zu Neujahr wird wohl auch das Dreikönigsspringen zum rot-weiß-roten Fanfest.

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