Alexandria Loutitt hat am Freitag beim Weltcup-Skispringen im japanischen Zao ein kleines Kapitel Geschichte für ihr Land geschrieben. Sie gewann als erste Kanadierin überhaupt im Weltcup und verhinderte so einen österreichischen Doppelsieg.
8,5 Punkte hinter Loutitt landete die Weltcup-Gesamtführende Eva Pinkelnig, 11,7 Zähler hinter der Newcomerin kam Chiara Kreuzer erstmals seit längerer Zeit als Dritte wieder auf das Podest. Loutitt, die mit dem österreichischen Skispringer Daniel Tschofenig liiert ist, sorgte damit Jahrzehnte nach den Weltcupsiegen von Horst Bulau und Steve Collins wieder für das Erklingen der kanadischen Hymne. Der klar nach dem ersten Durchgang in Führung gelegenen Loutitt gelang im zweiten Durchgang ein 95-m-Satz und übertraf damit die angreifende Pinkelnig um einen halben Meter. Kreuzer verbesserte sich vom siebenten Zwischenrang auf Platz drei. Es war ihr erstes Podium seit 10. März 2020 in Lillehammer, als Kreuzer noch unter dem Namen Hölzl angetreten war.
"Das Doppelpodium ist der Hammer. Ich habe mich für Chiara noch mehr gefreut als für mich selbst. Natürlich auch für die Alexandria Loutitt", sagte Pinkelnig. Zu ihrer konstanten Serie meinte die Vorarlbergerin: "Erfolgsgeheimnis gibt es nicht das eine, es spielt im Moment sehr viel zusammen. Wir pushen uns gegenseitig, Teamwork makes the dream work." Zudem sei das Material super und "nicht zuletzt der starke Glaube, der trägt mich durch schwere Zeiten. Ich bin ein geliebtes Kind Gottes."
Kreuzer über Stocker-Comeback glücklich
Auch Kreuzer freute sich sehr über ihre Rückkehr auf das Siegerbild der besten drei. "Ich bin megahappy wie es jetzt gelaufen ist. Ich habe gewusst, es fehlt nicht mehr viel und man hat es in Sapporo schon an meinen zweiten Durchgängen gesehen." Kreuzer blickte auf die lange Phase ohne Podestplatz zurück. "Es ist extrem schön nach so einer harten Zeit. Es waren jetzt doch zwei extrem schwierige Jahre für mich. Jeder hat sich mit mir mitgefreut, ich bin echt froh, dass ich wieder zurück bin", sagte sie berührt.
Für Pinkelnig war es schon der siebente Stockerlplatz in Folge. Da ihre erste Verfolgerin im Gesamt-Weltcup, Katharina Althaus, vier Plätze hinter ihr landete, baute die 34-Jährige ihren Vorsprung weiter aus. Sie liegt nun schon 199 Punkte vor der Deutschen. Auch Cheftrainer Harald Rodlauer war guter Dinge. "Das ist wieder sehr erfreulich für unser Team. Chiara ist nach langer Durststrecke wieder am Podium, das freut mich besonders. Eva ist in beständiger From, sie bringt nichts aus der Ruhe. Und der erste Sieg für Kanada tut dem Skisprungsport auch gut." Für den Superteambewerb, der am Samstag erstmals ausgetragen wird und nur zwei Athletinnen pro Nation zulässt, hat Rodlauer seine beiden Podestspringerinnen nominiert. Am Sonntag folgt noch ein Einzelbewerb.