Im Halbfinale setzte es eine Niederlage gegen späteren Sieger Deutschland.
Der Saison-Kehraus im alpinen Skisport ist seit einigen Jahren traditionell der Teambewerb - und das rot-weiß-rote Team hatte am Sonntag in Lenzerheide trotz Platz drei nach einer (Halbfinale)-Niederlage gegen den späteren Sieger Deutschland großen Spaß. Nach Tagen mit Schneefall, Regen und Nebel lockte Postkartenwetter 4.500 Zuschauer ins Zielstadion von Parpan.
Sieger im Nationencup
Österreichs ist auch in der Saison 2010/2011 überlegener Sieger im Nationencup (22. Mal in Folge) und hielt mit 10.644 Punkten die Schweiz (6.576) und Italien (5.488) auf Distanz. Bei den Damen gewann das ÖSV-Team (4.840) vor Deutschland (3.680) und den USA (3.436), bei den Herren mit 5.804 Zählern vor der Schweiz (4.264) und Italien (3.196).
Michaela Kirchgasser, Elisabeth Görgl, Romed Baumann, Philipp Schörghofer und Hannes Reichelt waren am Sonntag für Österreich im Einsatz, Anna Fenninger wurde nicht an den Start gebracht. Das ÖSV-Team setzte sich im ersten Duell (Viertelfinale) nach vier Läufen und dem Stand von 2:2 um 6/100 Sekunden gegen Tschechien durch. Im Halbfinale musste man gegen die Rivalen des deutschen Skiverbandes bei ebenfalls 2:2 um 7/100 eine Niederlage einstecken.
Sieg gegen Schweiz
Im Duell um Platz drei mit Gastgeber Schweiz verzeichneten Baumann, Görgl und Schörghofer Siege, mit dem 3:1 stand schließlich der dritte Platz fest. Im großen Finale durfte Maria Riesch nach dem fixierten Gesamtweltcupsieg am Vortag auch über einen Erfolg im Teambewerb jubeln, gemeinsam mit Viktoria Rebensburg, Felix Neureuther und Fritz Dopfer gelang ein 3:1 über Italien. Weltmeister Frankreich wurde Fünfter.
"Den Teambewerb finde ich voll okay, aber man sollte sich überlegen, ob man bei 2:2 nicht alle vier Zeiten zusammenzählt. Auch vom Gelände her war das nicht optimal", meinte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum nach dem finalen Weltcup-Bewerb. Aufgrund des hängenden Geländes war ein Kurs deutlich schneller als der andere gewesen, es fahren aber jeweils zwei Läufer einer Nation auf dem einen und zwei auf dem anderen. "Am roten Kurs hättest du mit Slalom-Skiern fahren können, am blauen mit Riesentorlauf-Skiern", meinte Super-G-Vizeweltmeister Reichelt.
Österreichs Herren-Rennsportleiter Mathias Berthold würde das Zusammenzählen der Zeiten ebenfalls begrüßen, laut aktuellem Modus werden bei Unentschieden die schnellsten Damen- und Herrenzeiten herangezogen. Einen anderen Vorschlag hat Schörghofer, der WM-Bronzemedaillengewinner im Riesentorlauf: "Wenn es 2:2 steht, machst du einen Entscheidungslauf, das wäre am fairsten."
Freude gemacht hat es aber allen, die Sonne erhellte zusätzlich die Gemüter. "Ein riesiger Spaß! Ich wäre auch bei der WM gerne gefahren, hatte mit dem Riesentorlauf aber noch ein wichtiges Rennen. Mir taugt dieses Duell Frau gegen Frau", sagte die steirische Doppel-Weltmeisterin Görgl. "Ein cooles Event! Und gute Stimmung, die Schweizer sind überhaupt ein super Publikum und immer fair", meinte Baumann.
Mit einem "Danke, Martin!" auf der Vidi-Wall wurde der Schweizer Herren-Cheftrainer Martin Rufener am Sonntag von der Skifamilie verabschiedet. Er wird Geschäftsführer des Flugunternehmens Swiss Jet. Die Nachfolge von Rufener wird Osi Inglin antreten.
Im österreichischen Verband ist man auf der Suche nach neuen Trainern für den Speed-Bereich Damen und dem Slalom der Herren, weil Jürgen Kriechbaum bzw. Christian Höflehner ihre Tätigkeiten beenden. Im Gespräch sind der Schweizer Speedcoach Stefan Abplanalp und der österreichische Techniktrainer der deutschen Damen, Christian Schwaiger.