Hirscher, Matt und Herbst fehlen beim Training im Ötztal.
Mit dem neuen Cheftrainer Marko Pfeifer aber ohne Weltmeister Marcel Hirscher starten die ÖSV-Slalomherren diese Woche bei Temperaturen über 30 Grad in den Olympiawinter. Im Aqua Dome von Längenfeld im Tiroler Ötztal wird Kondition getankt und auch auf Spezialgeräten wie dem Anti-Schwerkraft-Laufband und dem Slingtrainer geübt. "Bei dem Wetter und diesem Umfeld macht das Training Spaß, einer guten Woche steht nichts entgegen", gab sich der neue Technikchef Pfeifer zuversichtlich.
Probleme bei Herbst & Pranger
Der zweifache Weltcup-Gesamtsieger Hirscher bereitet sich neuerdings mit einer eigenen, vom ehemaligen ÖSV-Gruppenchef Michael Pircher geführten Trainingsgruppe vor und setzt dort verstärkt auch Speed-Schwerpunkte. Auch Slalom-Doppelweltmeister Mario Matt (34) hat bisher "solo" geübt, der Arlberger ist aber hinsichtlich Saisonvorbereitung voll im Plan. Nicht ganz so rund lief es zuletzt bei den Routiniers Reinfried Herbst (34/krank) und Manfred Pranger (35), der nach einer Hüftoperation am Wiederaufbau ist.
"Nach der vielen Therapie ist es eine Super-Abwechslung, wieder mal rauszukommen", freute sich Pranger über das Wiedersehen mit seinen Kollegen. Beim Ex-Weltmeister aus Tirol geht es in kleinen Schritten vorwärts, beim ersten Schneetraining Ende Juli möchte Pranger bereits wieder mit dabei sein. "Vorerst muss ich aber schauen, wieder Schmalz für das Skifahren zu kriegen", erklärte der 35-jährige Tiroler.
Neue Inputs für ÖSV-Stars
Olympia in Sotschi ist für Pranger noch sehr weit weg. "Ich will topfit, ohne Schmerzen und konkurrenzfähig in die Saison gehen." Natürlich sei Olympia als Großereignis immer im Hinterkopf. "Aber für mich ist vorher viel Arbeit zu erledigen. In Österreich musst du unter den vier Besten sein, das ist schwer genug."
Dass Neo-Coach Pfeifer einiges auch bei den arrivierten Läufern verändern wird, ist für Pranger kein Problem. "Neue Inputs verändern. Auch in meinem Alter, auch wenn's nicht leicht ist", sagte Pranger. "Wenn es klappt, ist es super, und sonst habe ich es halt probiert." Zumindest Reisestress haben Pranger und Co. diesen Sommer keinen großen, denn unter Neo-Coach Pfeifer wird auf eine Übersee-Reise verzichtet und stattdessen auf europäischen Gletschern geübt. "Man kann einfach gezielter arbeiten als im Süden", ist Pfeifer überzeugt.
"Mit Selbstvertrauen zu Olympia"
Der Ex-Rennläufer aus Kärnten hat zuletzt sehr erfolgreich in Schweden gearbeitet und in Österreich eine Slalomgruppe mit fast durchwegs über 30-jährigen Fahrern übernommen. Der Jüngste im Team ist Junioren-Weltmeister Manuel Feller (20). "Wichtig ist, dass die Jungen von den Älteren profitierten können, aber auch individuell trainieren. Für sie gibt es Extratage ebenso wie Spezialtrainings für die Arrivierten", erklärte Pfeifer.
Die Mischung aus arrivierten und jüngeren Fahrern ist auch für Pfeifer eine Riesenherausforderung, "weil in Österreich die Erwartungshaltung immer sehr groß ist." Olympia werde natürlich das Highlight sein, speziell für die Slalomfahrer nach Hirschers Gold bei der Heim-WM 2013 in Schladming. Pfeifer: "Wir wollen mit guten Weltcupergebnissen und Selbstvertrauen zu Olympia und dort eine Medaille erreichen."
Feller ÖSV-Zukunftshoffnung
Neben Hirscher ist in der ÖSV-Techniktruppe nur noch Feller unter 24 Jahre alt. Den 20-jährigen Tiroler heranzuführen, soll aber ohne Druck geschehen. "Er hatte eine Supersaison, daher wird der kommende Winter interessant, denn die Erwartungshaltung ist höher", ist Pfeifer bewusst. Sein Rat: "Nicht hineinsteigern. Manuel soll sich in den Top-30 etablieren. Wenn er am Ende Top-25 wäre, ist das schon ein Riesenschritt vorwärts."
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© TZ ÖSTERREICH/Kernmayer
© GEPA
© TZ ÖSTERREICH/Kernmayer
© TZ ÖSTERREICH/Kernmayer
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA
© GEPA