Skispringen
Sommer-GP startet in Hinterzarten
03.08.2010
Am Wochenende heben unsere Überflieger um Morgesntern & Co. wieder ab.
Der Kampf um Weiten, Punkte und Prämien mitten im Sommer scheint für manche immer noch ungewöhnlich, für die Skispringer und ihre Fans ist der Sommer-Grand-Prix allerdings ein fixer Bestandteil. Kein Wunder, kann man die am Wochenende in Hinterzarten mit einem Team- und einem Einzelbewerb beginnende, bereits 17. Auflage des Kräftemessens doch schon als Traditionsveranstaltung bezeichnen.
ÖSV-Adler nicht in Bestbesetzung
Österreichs Adler werden
aber nicht in Bestbesetzung in die insgesamt sieben Schauplätze umfassende
Serie starten. "Wie in den vergangenen Jahren werden einige Top-Athleten
nicht den gesamten Sommer-GP dabei sein", meinte Cheftrainer Alexander
Pointner. Erst in Wisla am 20./21.8. wird die komplette Nationalmannschaft
mit von der Partie sein. Wisla, der Heimatort von Adam Malysz, ist anstelle
von Zakopane erstmals Schauplatz eines Sommer-GP und es wird, wie immer in
Polen, ein großer Fan-Ansturm erwartet.
Debüt-Springer
Neben Thomas Morgenstern und David Zauner aus
der ersten Trainingsgruppe werden Lukas Müller und erstmals auch Andreas
Strolz und David Unterberger eingesetzt, um die Wettkampfsituation bei den
Großen zu erproben. Gregor Schlierenzauer, Wolfgang Loitzl, Andreas Kofler
und Martin Koch bereiten sich bis zum Wochenende in Polen u.a. in einem
weiteren Trainingskurs auf die WM-Saison vor.
Alle Adler topfit
Das ÖSV-Team, das komplett beim
Beachvolleyball-Grand-Slam in Klagenfurt zu Gast war, ist topfit, es sind
keine Verletzungen zu beklagen, bestätigt der Cheftrainer, der ja nun in
neuen Strukturen im ÖSV arbeitet. Nach dem Abgang von Toni Innauer als
Nordischer Direktor wurde diese Funktion nicht nachbesetzt. Hans Pum ist nun
Sportdirektor für alle Sparten, das Miteinander der einzelnen Sportarten
soll gefördert werden. "Es ist wirklich befreiend, weil man hat in den
letzten Jahren schon ein bisschen mit den Ellbogen zu den anderen geschaut.
Jetzt, wenn man anfängt, zusammenzuarbeiten, lernt man die Qualitäten der
anderen zu schätzen. Wenn wir unser Know-how jetzt zusammenbringen, werden
wir wieder einen Schritt weiter als alle anderen sein", ist der
Erfolgs-Trainer überzeugt.
Synergien nutzen
Zu einigen Ressourcen habe man nun im Gegensatz
zu früher Zugriff. "Früher hat man das Rad neu erfinden müssen, dabei hat es
das schon im eigenen Verband gegeben." Das eine oder andere Aha-Erlebnis
habe es schon gegeben, "weil plötzlich der Fächer wesentlich größer ist mit
Leuten, mit denen man diskutieren kann".
Neue Bindung im Fokus
Während beim Sommer-GP im Vorjahr die neue
Regel mit Windkompensation und variabler Anlauflänge erfolgreich getestet
wurde und im kommenden Winter nun bei jedem Weltcupbewerb angewandt wird,
wird man heuer wohl besonderes Augenmerk auf die Bindungssysteme legen. Die
Bindung des nunmehr vierfachen Olympiasiegers Simon Ammann hatte im
vergangenen Winter für viel Zündstoff gesorgt, mittlerweile testen die
Nationalteams fieberhaft selbst entwickelte Neuerungen in diese Richtung und
halten sich mit Informationen bedeckt. Das Regulativ dürfte sich
diesbezüglich nicht ändern.
"Die letzte Entwicklung ist, dass es vonseiten der FIS überhaupt nichts gegeben hat. Es gibt keine Einschränkungen, und das ist bei einem so sicherheitsrelevanten Teil der Ausrüstung eigentlich ein Wahnsinn", wiederholte Pointner seine schon im Olympiawinter geäußerte Kritik in Richtung FIS. Auch im ÖSV werden freilich mehrere Varianten getestet. "Es nimmt sehr viel Zeit, Energie und Geld in Anspruch, ich finde, das müsste nicht unbedingt sein", sagte Pointner, der mit Alexander Diess einen neuen Co-Trainer zur Seite hat.
ÖSV-Aufgebot für Hinterzarten
Thomas Morgenstern, David
Zauner, Lukas Müller, Andreas Strolz, David Unterberger