Die Schonfrist ist vorbei - Die ÖSV- Abfahrer warten seit März 2009 auf einen Sieg.
Es ist angerichtet. Michael Walchhofer, Klaus Kröll, Mario Scheiber und der Rest der ÖSV-Abfahrer gehen heute das erste Mal auf der „Olympic Downhill“-Piste Gas. Mit den Rennen in Lake Louise geht auch die WM-Saison so richtig los.
In der Vorbereitung haben die Österreicher noch nie so viele Gleittests absolviert. Diesmal in Colorado (USA) bei ähnlichen Schneeverhältnissen wie in Kanada. Neo-Herrencheftrainer Mathias Berthold erklärt warum: „Es ist mir aufgefallen, dass wir da Defizite haben.“
Macht sich die Umstellung gleich im ersten Rennen in Lake Louise bezahlt? Schon möglich. Die Strecke in den kanadischen Rocky Mountains zählt zu den leichteren Abfahrten im Weltcupkalender. In den vielen lang gezogenen Kurven sind perfektes Timing und exzellente Gleitfähigkeiten gefragt. Und durch die tiefen Temperaturen (minus 30 Grad) muss natürlich auch das Material perfekt abgestimmt sein.
Kein Sieg zählt mehr als einer in der Königsdisziplin
Fest steht: Die ÖSV-Asse stehen von der ersten Zeitmessung an schwer unter Druck. Seit März 2009 (Klaus Kröll) gab es in der Königsdisziplin keinen Sieg mehr. Für die stolze Skination eine ganz schlimme Blamage. Aber unser letzter Abfahrtstriumph in Lake Louise liegt noch viel länger zurück. Fritz Strobl war der letzte ÖSV-Läufer, der vor mittlerweile fünf Jahren gewinnen konnte.
Kein Sieg zählt mehr als einer in der Abfahrt. „Wir sind die Gladiatoren des Skisports“, erklärt Abfahrtscoach Andreas Evers und bringt die Bedeutung der Königsdisziplin auf den Punkt. Dazu kommt, dass die Rennen in Lake Louise durch die Zeitverschiebung zur besten Fernsehzeit in Österreich über die TV-Schirme flimmern. Der Startschuss zur Abfahrt am Samstag erfolgt um 19.30 Uhr MEZ – ORF 1 ist natürlich live dabei. Jedes Jahr bescheren die Skirennen in Übersee dem ORF tolle TV-Quoten.
Walchi siegte 2003 das letzte Mal in Lake Louise
Neben Walchhofer (letzter Sieg in Lake Louise 2003) ruhen Österreichs Hoffnungen auf Routinier Klaus Kröll, dem „Bullen aus Öblarn“. Seine beste Platzierung in Lake Louise war ein fünfter Platz (2008). Ein absoluter Geheimtipp ist aber Hans Grugger. Immer wieder wurde er durch Verletzungen zurückgeworfen. Doch ÖSV-Sportdirektor Hans Pum weiß: „Jetzt ist er super drauf. Das könnte seine Saison werden.“