Die FIS sperrt Tauber Diethart und Eder für zwei Jahre, Jürgen Pinter kam sagegen ohne Sanktionen davon.
Der Internationale Skiverband (FIS) hat am Donnerstag Sanktionen gegen drei in die Affäre von Turin 2006 verwickelte ÖSV-Langläufer verhängt. Der Doping-Ausschuss der FIS sperrte Martin Tauber, Johannes Eder und Roland Diethart wegen Verletzung der Anti-Doping-Bestimmungen während der Olympischen Winterspiele für zwei Jahre, beginnend mit 22. November 2007. Die Vorwürfe gegen Jürgen Pinter, der als einziger Aktiver des Quartetts das samstägige Weltcuprennen in Beitostölen bestreitet, wurden mangels Beweisen fallengelassen.
FIS darf weiter ermitteln
Die FIS behält sich aber das Recht vor,
gegen den Kärntner bei Auftauchen neuer Fakten ebenso weitere Ermittlungen
aufzunehmen, wie sie gegen jene Offiziellen des ÖSV, die vom ÖOC von
künftigen Winterspielen ausgeschlossen worden waren, derzeit noch laufen.
Davon betroffen sind Sportdirektor Markus Gandler, Ex-Trainer Emil Hoch
und Ski-Techniker Reinhard Neuner.
Preisgelder und Ergebnisse werden aberkannt
Obwohl die Sperre
erst am Donnerstag in Kraft trat, wurden Tauber, Eder und Diethart bereits
ab 18. Februar 2006 alle Ergebnisse und Preisgelder aberkannt. Die
Entscheidung der FIS kam noch vor dem Urteil des Obersten Sportgerichts in
Lausanne, vor dem das Athleten-Quartett gegen den vom IOC verhängten
lebenslangen Ausschluss von Olympischen Spielen berufen hatte.
Die FIS wollte eine Entscheidung vor den ersten Distanzrennen des Weltcups am Wochenende treffen. Das Anti-Doping-Gremium bestrafte Tauber und Diethart nach eingehender Prüfung wegen des "Besitzes einer verbotenen Substanz und Methode", Eder wurde zusätzlich "der Gebrauch oder der versuchte Gebrauch einer verbotenen Substanz oder Methode" vorgeworfen.
Tauber glaubt weiter an seine Unschuld
Tauber hatte die
Entscheidung befürchtet. "Die Sachen, die ich als Vorsichtsmaßnahme
mithatte, können Teil einer verbotenen Methode sein, sind aber für sich
nicht dafür zu verwenden", erklärte der Seefelder. Er stand aber zu seinem
Fehler ("Die Sachen gehören nicht ins Gepäck eines Sportlers"), sieht sich
aber insgesamt unschuldig.
Darum erwägt er den neuerlichen Gang vor das Sportgericht, so es die finanziellen Mittel zulassen. "Sonst glauben viele, ich bekenne mich schuldig. Ich werde mich mit meinem Anwalt beraten", betonte Tauber, der derzeit in einem Projekt in Seefeld 120 Langläufer betreut. Das hatte ihm im Sommer geholfen, als er in ein psychisches Loch gefallen war und wegen Depressionen Therapie in Anspruch nehmen musste. Die Tatsache, dass die Sperre erst mit Wirkung vom Donnerstag ausgesprochen wurde, irritierte ihn. "Ich wollte noch bis zur WM 2009 laufen, das ist ein eindeutiges Zeichen, dass ich nicht mehr willkommen bin."