Es war bedrohlich: Mohamed B. (30) stand nachts immer wieder vor ihrer Tür, er schrieb Tausende Briefe und E-Mails, suchte via Facebook und Skype permanent Kontakt zu Claudia Riegler, der Weltklasse-Snowboarderin aus Salzburg.
Die Sportlerin litt unter ihrem Stalker, konnte nicht mehr schlafen, hatte ständig Angst – auch um ihre Familie. Der 30-Jährige hatte sich sogar in einem alten Forsthaus in der Nähe des Wohnortes der Sportlerin eingenistet, wollte ihr offenbar immer ganz nah sein. Schließlich zeigte das Snowboard-Ass den 30-Jährigen an und am Mittwoch kam es am Landesgericht Salzburg zum Stalking-Prozess.
Erst gab er sich als Fan aus. „Warum haben Sie das gemacht?“, wollte Richter Philipp Grosser vom Stalker wissen. „Ich wollte mir ihr zusammen sein“, so der Algerier. Kennengelernt haben sich Mohamed B. und Claudia Riegler übrigens vor fünf Jahren. Damals hatte er sich als Fan ausgegeben und besuchte Familie Riegler zu Hause im Pongau. „Immer wenn ich wusste, er ist in der Nähe, habe ich Albträume gehabt“, so Riegler vor Gericht. Das Urteil: Vier Monate Haft auf drei Jahre Bewährung und 100 Euro Strafe. Der Stalker muss also nicht ins Gefängnis.