Sapporo
Matura gewinnt auch zweites Springen
20.01.2013
Bester ÖSV-Adler: Wolfgang Loitzl als Achter.
Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern und Co. haben in Sapporo nichts verpasst. Bei beiden Weltcup-Skispringen am Wochenende in Japan wurden die Ergebnisse auch stark von den äußeren Bedingungen beeinflusst, die ÖSV-Asse waren wohl besser beraten, in der Heimat zu regenerieren bzw. im Hinblick auf die WM an der Form zu feilen. Am Sonntag landete auf der WM-Schanze von 2007 Wolfgang Loitzl als Achter (129/123,5 m) wenigstens in den Top Ten, nachdem er am Vortag als bester ÖSV-Springer nur 18. gewesen war.
Loitzl fand denn auch Positives an seinem Einsatz im Fernen Osten. "Ich habe mich noch nicht top gefühlt, aber ich spüre, dass ich wieder im Kommen bin. Die technische Entwicklung ist gut und ich habe wieder einen Faden gefunden, an dem ich mich nach vorne orientieren kann. Mit meiner Entscheidung, nach Japan zu gehen, bin ich auf alle Fälle sehr zufrieden", sagte der Steirer.
Doppelsieg von Jan Matura
Der Tscheche Jan Matura feierte kurz vor seinem 33. Geburtstag einen Doppelsieg, in fast 170 Bewerben zuvor war er noch nie auf dem Podest gestanden. Am Sonntag (132,5/133 m) setzte er sich bei starkem Schneefall 1,3 Punkte vor dem offenbar wiedererstarkten Skiflug-Weltmeister Robert Kranjec (131/134) durch, der tags zuvor Dritter gewesen war.
Schlierenzauer, der kommendes Wochenende beim Skifliegen in Vikersund wieder ins Geschehen eingreift, behielt in Abwesenheit seine klare Führung im Weltcup. Denn der Norweger Anders Bardal (120,5/127), Pokalverteidiger und schärfster Verfolger des Tourneesiegers, kam 17 Stunden nach seinem 4. Platz nicht über den 15. Rang hinaus und hat noch 119 Punkte Rückstand.
Jacobsen und Freund verpassten Finalspringen
Bardals Teamkollege Anders Jacobsen (Weltcup-Gesamt-Vierter) verpasste so wie der Deutsche Severin Freund (Gesamt-Dritter) am Sonntag sogar das Finale. Dieses schaffte im Gegensatz zum Samstag Andreas Kofler (129/124,5), der den 13. Rang belegte, aber dennoch nicht zufrieden war.
"Springerisch läuft es einfach nicht so, wie ich mir das vorstelle. Ich bin nicht in der Lage, gute Verhältnisse entsprechend auszunutzen. Es fehlt die Selbstverständlichkeit, die Skispringen auch einmal einfach machen kann“, sagte der zweifache Saisonsieger, der Probleme mit der Anfahrtshocke hat. Michael Hayböck landete an der 24. Stelle.
Zwischenfall
Für einen Aufsehen erregenden Zwischenfall sorgte der Halbzeit-Zweite Daiki Ito aus Japan. Als er vor seinem Finalsprung wegen schlechter Bedingungen wieder vom "Zitterbalken" zurücksteigen musste, rutschte er aus und bäuchlings die steile Anlaufspur hinunter. Zum Glück kam er noch vor dem Schanzentisch zum Stillstand. Ito blieb unverletzt, eine zweite Chance bekam er aber reglementgemäß nicht und musste mit dem 30. Rang vorliebnehmen.