Skispringen Sapporo
Tscheche Jan Matura gewinnt Springen
19.01.2013
Wolfgang Loitzl bester ÖSV-Springer auf Platz 18.
Der Norweger Anders Bardal hat am Samstag in Sapporo 50 Punkte auf den fehlenden Weltcup-Spitzenreiter Gregor Schlierenzauer gutgemacht. Der Pokal-Titelverteidiger belegte auf der WM-Schanze von 2007 Rang vier und hat vor dem zweiten Bewerb am Sonntag noch 135 Zähler Rückstand auf den Tournee-Sieger. Schlierenzauers drei teilnehmenden ÖSV-Teamkollegen gelang beim ersten Sieg des Tschechen Jan Matura kein Spitzenplatz. Wolfgang Loitzl wurde 18., Michael Hayböck 20. und Andreas Kofler kam nicht über Platz 35 hinaus.
Der zuletzt in Zakopane zweitplatzierte Bardal war nach einem 138,0-m-Sprung bereits zur Halbzeit Vierter, 130,0 Meter im Finale brachten ihm insgesamt 242,3 Punkte ein. Damit fehlten dem Norweger bei wechselnden Windverhältnissen 7,2 Zähler auf den Überraschungssieger Matura (132,0/135,0), der schon nach Durchgang eins geführt hatte. Der 32-Jährige war bis dato noch nie am Weltcup-Stockerl gestanden. Hinter ihm reihten sich Tom Hilde (NOR/136,0/139,0) und Skiflugweltmeister Robert Kranjec (SLO/137,0/130,5) ein.
ÖSV-Rumpfteam kann nicht mitreden
Von solchen Weiten waren das in Japan von Co-Trainer Alexander Diess betreute ÖSV-Trio weit entfernt. Loitzl zog sich mit Sprüngen auf 124,0 und 128,0 m noch am besten aus der Affäre. Unverändert auf Formsuche ist Ex-Tournee-Sieger Kofler, der es nach einem Satz auf 120,0 Meter gar nicht in den Finaldurchgang geschafft hatte.
Noch weiter hinten in einer Weltcup-Ergebnisliste war der erste Österreicher zuletzt vor fast 14 Jahren zu finden. Am 7. Februar 1999 belegte Fabian Ebenhoch in Harrachov als bester ÖSV-Springer Platz 25. Damals war lediglich der österreichische B-Kader angetreten.
Ebenfalls nicht nach Wunsch verlief der Bewerb für Anders Jacobsen. Der auf lediglich auf Platz 14 gelandete Norweger wurde dadurch im Gesamtklassement vom Deutschen Severin Freund (7.) auf Rang vier verdrängt. Wie Schlierenzauer lassen auch andere Topathleten wie Thomas Morgenstern, Richard Freitag und Andreas Wellinger (beide GER) die Bewerbe in Japan aus.
Alexander Diess hat sich mehr erwartet
Der für den daheimgebliebenen Alexander Pointner als ÖSV-Chefbetreuer eingesprungene Alexander Diess zeigte sich vom mäßigen Abschneiden wenig begeistert, verbreitete aber auch Zuversicht für den Sonntag-Bewerb. "Natürlich sind wir mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden, wir haben uns mehr erhofft", meinte Diess, der auf viele gute Dinge, die sehr wohl funktionieren, verwies. "Das Ergebnis schaut schlechter aus, als es inhaltlich war."
Andreas Kofler (35.) habe nach einem sehr guten Probedurchgang im Wettkampf einen verkorksten Sprung gezeigt. "Er hat die Konzentration verloren und einen Fehler gemacht. Für ihn ist es in dieser angespannten Situation, wenn man nicht in Topform ist, nicht leicht. Da kann das passieren. Das ist ärgerlich, aber ich bin dennoch positiv gestimmt. Momentan ist es eine härtere Zeit für ihn, aber da muss man durch", so der ÖSV-Co-Trainer im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.
Auch Wolfgang Loitzl (18.) und Michael Hayböck (20.) hätten ihr großes Potenzial nicht ausgeschöpft. "Wir sind durchaus an der Spitze dran. Wir haben ja noch eine Chance, vielleicht geht schon morgen wieder alles auf."