Der bestürzte steirische ÖSV-Abfahrer teilte das Zimmer mit Hans Grugger.
Klaus Kröll (30) ist im Skizirkus bekannt dafür, nicht gerade zimperlich zu sein. Weder mit sich noch mit seinen Mannschaftskollegen. Nicht umsonst trägt das Kraftpaket aus dem Ennstal den Beinamen „Bulle aus Öblarn“. Doch der Horror-Crash von Hans Grugger auf der Brutalo-Streif geht dem Steirer besonders nahe. Kröll ist Zimmerkollege von Grugger – auch in Kitz.
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ÖSTERREICH: Klaus, wie haben Sie den Sturz von Hans Grugger miterlebt?
Klaus Kröll: Ich war ja oben im Startbereich, doch den Sturz habe ich zum Glück nicht im Fernsehen gesehen. Aber ich wusste sofort, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Wenn die Unterbrechung einmal eine halbe Stunde dauert, dann kann es sich nicht um einen Kratzer handeln.
ÖSTERREICH: Wie war die Rückkehr ins Hotel, wo Sie mit Hans Grugger ein Zimmer teilen?
Kröll: Beschissen! Das kann sich doch jeder vorstellen. Das leere Bett, überall die Sachen vom Hans. Ich hatte auch Probleme beim Einschlafen. Es ist auf keinen Fall einfach für mich. Wenn ich im Zimmer bin, denke ich noch mehr an den Hans. Irgendwie muss ich aber damit zurechtkommen.
ÖSTERREICH: Haben Sie irgendwann daran gedacht, in Kitzbühel nicht an den Start zu gehen?
Kröll: Nein. Eigentlich nicht. Das hätte der Hans auch sicher nicht gewollt. Vor dem Rennen versuchst du, so wenig wie möglich daran zu denken. Wenn du es nicht schaffst, die Gedanken vor dem Rennen komplett auszublenden, brauchst auch gar nicht aus dem Starthaus zu fahren. Wichtig war, dass wir vor dem Super-G eine positive Nachricht aus dem Krankenhaus bekommen haben. Das habe ich gebraucht, dadurch bin ich anders in den Tag gestartet.
ÖSTERREICH: Können Sie sich in Kitzbühel überhaupt ablenken?
Kröll: Ein Glück, dass das Programm so dicht gedrängt ist. Das ist die beste Ablenkung. Und den Rest der Zeit verbringe ich mit meiner Freundin Silvia und mit meinem Sohn Tim. Ich bin schon froh, dass beide in Kitzbühel sind.
(unw)