4-Schanzen-Tournee
Unsere Adler kämpfen gegen den Fluch
25.12.2008
Favorit Schlierenzauer, Loitzl, Morgenstern und Kofler stehen in den Startlöchern. Sie brennen auf den Sieg bei der 4-Schanzen-Tournee.
Ein Blitzlichtgewitter brach los, als Thomas Morgenstern dem eiskalten Finnen Janne Ahonen mit einer innigen Umarmung zum fünften Vierschanzentournee-Sieg gratulierte. Vor elf Monaten platzte der Traum der Österreicher, den Tournee-Fluch zu beenden. Gregor Schlierenzauer hatte Tränen in den Augen. Sein Absturz beim Finale brachte den damals 17-Jährigen auf den Boden der Realität zurück.
Erster Sieg
Die Tränen sind getrocknet. Heuer soll alles anders
werden. Ahonen räumte das Feld, und unsere Adler erhoben sich aus der Asche
– sind stärker als je zuvor. Acht Jahre nach Andreas Widhölzls Tourneesieg
brennen die Himmelsstürmer auf ihren Triumph.
Das Pokerface
Angeführt wird das stärkste Team der Welt von
Gregor Schlierenzauer. „Sein Sieg in Engelberg hat verdeutlicht, dass er der
Top-Favorit ist“, sagt Skisprung-Boss Toni Innauer. Ganz klar, der Tiroler
ist in Hochform, peilt die Tournee schon seit Sommer an. Er ist reifer
geworden. „Ich habe gelernt, mich nicht zu verbeißen“, so Schlierenzauer.
Der 18-Jährige ist für sein Pokerface berühmt, doch wenn es um die Tournee
geht, blitzen seine Augen gefährlich auf.
Der Familienvater
Wolfgang Loitzl wirkt dagegen unscheinbar. Doch
in dem zweifachen Familienvater schlummert ein Kämpfer. Rechtzeitig vor dem
Auftakt ließ er die Konkurrenz erzittern. Nach zwei zweiten Plätzen jagt er
nun seinen ersten Sieg. Loitzl: „Ich will Gregor überflügeln!“
Der Superstar
Ruhig ist es um Thomas Morgenstern geworden. Doch
der Blondschopf war in den letzten Monaten fleißig, absolvierte den
Pilotenschein und bastelte an den perfekten Skiern. „Er ist munter
geworden“, weiß Innauer. Beim letzten Springen schockte Morgenstern alle
zunächst mit einem Sturz und meldete sich am selben Tag noch stärker zurück.
„Ich musste Druck ablassen. Das war der beste Sprung der ganzen Saison“,
sagte Morgenstern, nachdem er 134 Meter in den Auslauf setzte.
Der Joker
Mit Startproblemen hatte sein bester Freund Andreas
Kofler zu kämpfen. Ein eitriger Weisheitszahn war die Wurzel allen Übels.
Der Übeltäter wurde entfernt und Kofler ist motiviert, das fantastische
Quartett komplett zu machen.