Lake Louise

Vonn siegt in ihrem "Wohnzimmer"

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Die Co-Favoriten Görgl und Fenninger fuhren diesmal nur hinterher.

Topfavoritin Lindsey Vonn hat am Freitag die Weltcup-Abfahrt der alpinen Skidamen in Lake Louise gewonnen und ihren zwölften Sieg auf dieser Strecke gefeiert, den zehnten in dieser Disziplin. Die US-Amerikanerin deklassierte bei ihrem 54. Weltcup-Erfolg einmal mehr die Konkurrenz, Landsfrau Stacey Cook hatte bereits 1,73 Sekunden Rückstand, den dritten Platz teilten sich bei schwierigen Verhältnissen die Deutsche Maria Höfl-Riesch und die Liechtensteinerin Tina Weirather (je 1,74).

Dahinter folgte auf Platz fünf als beste Österreicherin Stefanie Moser (1,87), die rot-weiß-roten Topläuferinnen wurden bei Nebel und Schneefall schwer geschlagen. Das Rennen verlief chaotisch. Es war nach Startnummer 25 vierzig Minuten unterbrochen, weil sich im Mitteilteil eine Nebelbank hartnäckig hielt. Die dann ins Rennen geschickte Schweizerin Lara Gut wurde abgewunken und es wurde nochmals zwanzig Minuten gewartet. Als dann 30 Läuferinnen gefahren waren, konnte das Rennen mit vollen Punkten gewertet werden.

Mit nun 54 Weltcupsiegen - exakt gleich viel wie der Salzburger Hermann Maier - kam Vonn bis auf einen an die Schweizerin Vreni Schneider heran. Nun fehlen ihr noch acht auf die Allzeit-Bestmarke von Annemarie Moser-Pröll (62).

Vonn mit Bauchschmerzen
Vonn hatte am Donnerstag das Abschlusstraining ausgelassen und war stattdessen zu Untersuchungen ins Krankenhaus nach Banff gefahren. Die 28-Jährige klagte erneut über Bauchschmerzen. "Die Energie war nicht da, deshalb habe ich die Trainingsfahrt ausgelassen. Ich weiß nicht, ob ich schnell bin", meinte sie vor der Abfahrt. Das Adrenalin habe ihr dann geholfen, erklärte sie nach ihrem 300. Weltcupstart.

"Heute habe ich nicht auf Rekorde geschaut, sondern nur auf dieses Rennen. Der Sieg bedeutet mir sehr viel. Ich war ziemlich nervös am Start, ich war gestern nicht ganz fit und ich war unsicher mit dem Skimodell. Ich habe zwei verschiedene, mein Servicemann Heinz war auch nervös", sagte Vonn. Sie habe dann alles gegeben, und sei auch gut gefahren. "Ich war unten schon fertig, aber die letzten Tore sind ja nur Hocke, das ging. Und ich freue mich auch mit Stacey, es ist ihr erster Podestplatz, das ist wirklich super."

Ihre Darminfektion hat Vonn wohl noch länger nicht ganz ausgestanden. "Ich hoffe, dass ich noch genug Kraft für morgen und übermorgen habe. Ich muss weiter vorsichtig sein, was ich esse." Samstag steht eine weitere Abfahrt, Sonntag ein Super-G auf dem Programm.

Faires Rennen?
Während Cook ihr Glück "kaum fassen" konnte, ist Höfl-Riesch Spitzenplätze gewöhnt. "Im Training hatten wir bessere Bedingungen, aber ich denke, es war ein faires Rennen. Am Ende hat die Beste gewonnen, und das nicht zu knapp. Ich bin zufrieden, aber mein Ziel ist immer, an Lindsey ranzukommen oder sie zu schlagen. Es wird der Tag kommen. Aber so wie sie heute gefahren ist, ist es nicht gegangen." Aber wenn man sein Bestes gegeben habe und nicht mehr drinnen sei, müsse man das respektieren und anerkennen, meinte die Gesamtweltcupsiegerin von 2011.

Trotz Nebelbank im Mittelteil kämpfte sich auch Weirather auf Rang drei. "Die Sicht war schlecht und ich dementsprechend angespannt, trotzdem habe ich einen soliden Lauf runtergebracht. Ich habe im Mittelteil nicht viel gesehen. Es war ein Kampf gegen den eigenen Instinkt, der sich zurückziehen würde, aber man muss aktiv bleiben. Angriff ist die beste Verteidigung."

Von den Österreicherinnen überraschte Stefanie Moser als Fünfte, sie hatte die frühe Startnummer zwei und alles andere als optimale Bedingungen. "Ich hatte nicht ganz das Glück, aber eine super Fahrt erwischt. Es ist unvorstellbar und lässig", meinte die 24-jährige Tirolerin, die als bisher bestes Ergebnis einen neunten Platz heuer im Garmisch-Super-G zu Buche stehen hatte, und der im Zielraum fünf Fans aus der Heimat die Daumen drückten.

Görgl schwer geschlagen
Schwer geschlagen wurde Elisabeth Görgl, deren 3,33 Sekunden Rückstand für mehrere Rennen gereicht hätte. "Ich habe eigentlich alles recht gut erwischt, im nebeligen Mittelteil war ich ab und zu zu früh dran. Ich habe probiert, Gas zu geben. Unten bin ich im Tiefschnee gefahren. Da hat heute alles nicht so glücklich zusammengespielt", nahm sie es relativ gelassen hin. Voglreiter spielte nach Wiederbeginn Schneepflug: "War nicht so super." Regina Sterz fuhr bei am Ende wieder guten Verhältnissen noch auf Platz 12.

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