Nach Kehlkopfverletzung fühlt sich Abfahrts-Ass wieder fit für einen Sieg.
Walchis Interviews aus Kitzbühel sind den heimischen Skifans noch in Erinnerung: Mit dick eingebundenem Hals krächzte unser bester Abfahrer in die Mikrofone. Er konnte einem leidtun – unmittelbar vor dem Hahnenkamm-Wochenende hatte er beim Super-G-Training eine Stange auf den Kehlkopf bekommen. In der Abfahrt folgte ein Sturz nach einem, wie er selbst sagt, „Anfängerfehler“. Natürlich belastete ihn auch der schwere Sturz seines Teamkollegen Hans Grugger.
Seither kämpft Walchhofer um seine Form. „Die kommt rechzeitig für die WM wieder zurück“, verspricht ÖSV-Herrenchef Mathias Berthold. „Walchis 5. Platz bei der Abfahrt in Chamonix (vergangenen Samstag, d. Red.) war schon ganz okay.“
Gestern, beim Training in Flachau wirkte Walchi wieder so stark wie vor Weihnachten, als er mit Abfahrts-Siegen in Lake Louise und Bormio bzw. dem Triumph im Gröden-Super-G kurz sogar die Weltcup-Führung übernommen hatte. Heute wird er mit Speed-Trainer Andreas Evers und mit seinem Servicemann Edi Unterberger („Endlich funktioniert alles wieder richtig gut“) noch an der Feinabstimmung feilen.
Walchhofers letzter WM-Test steigt in Hinterstoder
Die Generalprobe für Walchhofers letzten WM-Auftritt steigt am Samstag auf der Hannes-Trinkl-Strecke in Hinterstoder. Ein Super-G, der es in sich hat. Im Gegensatz zu 2007, als es wegen Schneemangels nur bis zur Mittelstation ging, wird diesmal bis hinunter gefahren – inklusive spektakulärem Zielsprung. Der Super-G ist zugleich Walchhofers letztes Heimrennen.
Vor der Abreise nach Garmisch kann Walchhofer am Sonntag noch einmal bei seiner Familie in Altenmarkt die Akkus aufladen. Am Dienstag steht im WM-Ort die Hangbefahrung am Programm, am Mittwoch greift unser Speed-Star nach Gold im Super-G. Doch er gibt zu: „Wenn ich mir eine Goldmedaille aussuchen könnte, würde ich mich für die Abfahrt (12. Februar) entscheiden.“ Damit könnte sich 8 Jahre nach Abfahrts-Gold bei der WM in St. Moritz der Kreis schließen.
Walchis „Lieblingsstelle“ fehlt auf der WM-Strecke
Mit Garmisch verbindet Walchhofer so etwas wie eine Hassliebe: Vor seinem Doppelsieg 2005 war er dreimal an derselben Stelle, der FIS-Schneise, gestürzt – auf der „neuen Kandahar“ fehlt diese Passage. Walchhofer: „Damit steigen meine Chancen …“