Pech klebt Walchi an den Skischuhen: Guay fängt ihn im letzten Rennen ab.
Der Kanadier Eric Guay holte sich mit einem Triumph im letzten Super G der Saison auch noch die kleine Kristallkugel. Der Kanadier fing Michael Walchhofer damit in letzter Sekunde noch ab, nachdem der Salzburger als Weltcup-Leader und großer Favorit auf Super G-Kristall ins Rennen gegangen war. Ein achter Platz hätte Walchhofer bereits zum Sieg im Disziplinen-Weltcup gereicht, am Ende landete Walchhofer aber auf Rang 15. Hinter Eric Guay landeten der Kroate Ivica Kostelic und der Norweger Askel Lund Svindal auf den Plätzen 2 und 3.
Sieger und Verlierer
"Ich habe mir die Kugel nicht erwartet",
gestand Guay nach seinem Triumph und erklärte dann sein Erfolgsgeheimnis: "Ich
hatte keinen Druck. Als im Ziel der Einser aufleuchtete war das ein sehr
schönes Gefühl". Angefressen zeigte sich nach der verpatzten
Chance Walchhofer: "Für die Kristallkugel war ich drei Zehntel zu
langsam - das ist schon bitter, weil ich habe es selbst in der Hand gehabt."
Der Erklärung für den Rückfall hatte Walchhofer auch parat: "Ich
habe es selber vermasselt und in in den falschen Passagen zu rund gefahren.
Da habe ich die Zeit liegen gelassen." Am Schluss gab es Lob für den
siegreichen Kanadier: "Eric hat sein Soll erfüllt - ich nicht."
Für Guay war es der ingesamt dritte Sieg im Weltcup.
Mannschaftlich zeigten die ÖSV-Herren eine geschlossen starke Leistung, auch wenn es nicht für ganz vorne reichte: Hannes Reichelt wurde - trotz schwerem Fehler im Mittelteil - Vierter, Georg Streitberger landete auf Rang 5.
Walchi macht wohl weiter
"Ich denke schon, dass ich nächste
Saison fahren werde. Im Moment bin ich zwar froh, dass es vorbei ist, aber
spätestens im Mai wird das Kribbeln wieder kommen", so der Hotelier aus
Zauchensee, dem am Donnerstag auch die nach Garmisch gereiste Gattin samt
der drei Kinder kein Glück gebracht haben. Eine Entscheidung des
Familienrats ist die Karrierefortsetzung aber nicht. "Ich muss selbst
wissen, ob ich schon abgeschlossen habe. Und derzeit schaut es so aus, als
hätte ich noch nicht abgeschlossen."
Raich holt auf
Besonders erfreulich: Benjamin Raich konnte als
Sechster seinem Hauptkonkurrenten Carlo Janka im Gesamtweltcup wieder
wichtige Punkte abnehmen. Vor dem abschließenden RTL und Slalom liegt Raich
nun nur mehr 38 Punkte hinter Janka.
(c) GEPA - Büchel bei seiner Abschiedsfahrt
Abschied von Büchel
Zum letzten Mal am Start eines
Weltcuprennens war der Liechtensteiner Marco Büchel. Er startete im
maßgeschneiderten, schwarzen Samtanzug (mit kurzen Hosen) und erinnerte
dabei ein wenig an den Abschliedslauf von Fritz Strobl im Mozartkostüm. Der
Vollblut-Rennläufer gestand im Ziel mit stockender Stimme: "Es
schmert schon ein wenig. Mein Herz hängt immer noch am Skisport. Und von
einem Tag auf den anderen ist alles vorbei. Ich bin mein ganzes Leben lang
Ski gefahren und jetzt ist es vorbei. Aber ich denke, es ist die richtige
Entscheidung, jetzt aufzuhören."
Endstand Super G
1. Erik Guay CAN 1:26,36
2. Ivica Kostelic
CRO 1:26,75
3. Aksel Lund Svindal NOR 1:26,99
4. Hannes
Reichelt AUT 1:27,24
5. Georg Streitberger AUT 1:27,48
6. Benjamin
Raich AUT 1:27,49
7. Didier Defago SUI 1:27,56
8. Mario
Scheiber AUT 1:27,57
9. Didier Cuche SUI 1:27,59
10. Patrick
Staudacher ITA 1:27,68
15. Michael Walchhofer AUT 1:27,88
Endstand Super G Weltcup
1. Erik Guay (CAN) 331
2.
Michael Walchhofer (AUT) 316
3. Aksel Lund Svindal (NOR) 314
4. Benjamin Raich (AUT) 210
5. Mario Scheiber (AUT) 199
Gesamtweltcup (2 Rennen ausständig)
1. Carlo Janka (SUI)
1.097
2. Benjamin Raich (AUT) 1.059
3. Didier Cuche (SUI)
907
4. Aksel Lund Svindal (NOR) 883
5. Ivica Kostelic (CRO) 750