Die österreichische Bobfahrerin Katrin Beierl hat während ihres Urlaubs in Peru einen Schlaganfall erlitten.
Wie die seit Dienstag 29-jährige Olympia-Teilnehmerin im Zweierbob auf Instagram mitteilte, habe sie einen Großteil ihrer Sehkraft im linken Auge verloren. Das sei glücklicherweise aber das einzige Symptom, mit dem die zweimalige EM-Dritte zu kämpfen hat.
Wie es in Zukunft für die Gesamtweltcupsiegerin der Saison 2020/21 weitergeht, ist im Moment noch unklar. Für einen Start im kommenden Winter benötigt es fast "ein kleines Wunder", sagte Bob-Nationaltrainer Wolfgang Stampfer der APA.
Für normale Migräne gehalten
Das Unglück passierte Beierl am 11. August in Peru. "Ich bin für jetzt raus. Ich dachte, es wäre nur eine normale Migräne und bin wieder ins Bett gegangen. Als 28-Jährige habe ich zuerst gar nicht an einen Schlaganfall gedacht", schrieb sie. Als es ihr nicht besser ging, nahm die Niederösterreicherin den erstmöglichen Flug zurück in die Heimat.
Sehkraft im linken Auge verloren
Im Wiener AKH erfolgte die Diagnose, die Folgen halten sich zumindest in Grenzen. "Ich habe viel von der Sehkraft meines linken Auges verloren. Glücklicherweise ist dies das einzige Symptom, das ich derzeit habe. Aber es ist immer noch scheiße. Die Ärzte sagen, dass ein Teil der Sehkraft möglicherweise in nächster Zeit zurückkommen könnte, aber das ist jetzt noch unklar." Mögliche Langzeitfolgen sind nicht ausgeschlossen: "Es ist unsicher, ob ich wieder mit dem Auto oder dem Bob fahren kann."
Für Stampfer war die Diagnose ein Schock. "Jetzt ist es wichtig, dass sie bald wieder am Alltagsleben teilnehmen kann", sagte der Coach, das Sportliche rückte in den Hintergrund: "Die kommende Saison ist aus meiner Sicht fast abgesagt. Es braucht fast ein kleines Wunder, damit ein Start in der zweiten Saisonhälfte möglich ist." Immerhin habe Beierl keine motorischen oder sprachlichen Ausfälle, sie leide aber unter Bluthochdruck und ihr gehe es nicht gut.
Plätze 10 und 14 bei Olympia 2022
Pilotin Beierl hatte bei den Olympischen Spielen in Yanqing im Februar im Zweierbob gemeinsam mit Jennifer Onasanya den zehnten Platz belegt. Im Monobob wurde sie 14., bei ihrem Olympia-Debüt vor vier Jahren in Pyeongchang hatte sie im Zweiterbob den 17. Rang belegt. Den größten Erfolg mit Onasanya feierte Beierl mit dem Gesamtweltcupsieg 2020/21, außerdem wurde sie 2019 Juniorenweltmeisterin. Bei den Europameisterschaften 2019 und 2021 holte sie jeweils Bronze, bei der WM 2019 wurde sie Vierte.