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Vanessa Herzog möchte zum Abschluss ihrer Saison von Freitag bis Sonntag bei den Sprint-Weltmeisterschaften in Heerenveen noch eine Medaille holen. Diese peilt sie über 500 m an. Über diese Distanz hatte die 27-Jährige im letzten Weltcuprennen der Saison erstmals seit drei Jahren wieder gewonnen.

"Im Laufe der Saison ist es immer besser gegangen. Wir haben noch ein gutes Trainingslager in Holland gemacht und viel am Technischen und der Höchstgeschwindigkeit gearbeitet", blickte Herzog zurück. "Die letzten zwei Weltcups in Polen waren einfach super und ich möchte jetzt den guten Schwung in die WM mitnehmen."

Nach EM-Bronze im Sprint-Mehrkampf in Hamar am 7. Jänner möchte sie gerne auch noch einen Einzelstrecken-WM-Podestplatz mitnehmen. "Schön wäre es. Es gibt fünf, sechs, sieben Mädels, die gewinnen können, darunter bin ich auch. Mal schauen. Immer wenn ich fit war, bin ich unter den ersten Zwei gewesen, aber die WM ist ein eigenes Rennen, eine andere Bahn, die Holländer fahren beim Heimrennen immer gut", weiß Herzog.

Für die gebürtige Innsbruckerin, die nun in Kärnten lebt, ist die Weltcup-Periode ohne grobe Schmerzen verlaufen. Nach zwei Bandscheibenvorfällen 2021 hat sie nun wieder eine ganze Saison gut überstanden. "Dem Rücken geht es super. Ich habe meine Physio mit, die Steffi ist extra hierhergekommen. Sie kennt meinen Rücken einfach und weiß, was er braucht. Hin und wieder zwickt's, aber das ist bei jedem so", erzählte Herzog.

Erster Auftritt am Freitag

Gemeint ist die Kärntnerin Stefanie Plieschnegger, die die Athletin zu Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften begleitet. "Seit der Verletzung hat sie mich übernommen und es passt perfekt." Nur ungern erinnert sich Herzog an die Schmerzen 2021 zurück. "Ich habe mich für ungefähr ein halbes Jahr gar nicht runterbeugen können." Plieschnegger ist nicht nur Physiotherapeutin, sondern auch Sportwissenschafterin. "Das ist doppelt hilfreich, weil sie auch mein Krafttraining macht und mein Rückentraining." Sie baue viele Übungen der Kärntnerin regelmäßig ein.

In Heerenveen läuft Herzog am Samstag auch die 1.000 m und am Sonntag zum Saisonkehraus die 1.500 m. Die letztgenannte Distanz sollte zunächst nur als Trainingsstrecke für den 1.000er dienen. "Der ist dann immer besser geworden, und ich bin ich sogar österreichischen Rekord gefahren." Für ganz vorne habe sie aber keine Chance.

Abenteuerreise nach Afrika als Belohnung

Über 1.000 m ist Herzog in der laufenden Saison schon einmal auf dem Stockerl gelandet. "Wenn man am Tag davor den 500er gut fährt und den Schwung mitnimmt", meint sie, wäre vielleicht auch einiges drinnen. "Ganz realistisch" sei aber ein Platz in den Top 8. In Heerenveen vor zehn- bis zwölftausend besonders begeisterten Eisschnelllauf-Fans (Herzog: "Echt cool, das sind Hardcore-Fans") mit von der Partie ist auch Gabriel Odor, der im Massenstart und über 1.500 m seine Saison beschließt.

Für Herzog und ihren Mann und Trainer Thomas geht es danach für eine Woche nach Hause, ehe ein Abenteuer ansteht. "Wir fahren mit einem Vierrad-Fahrzeug drei Wochen durch Namibia, Sambia, Zimbabwe und Südafrika. Keine Leute sehen, Tiere beobachten", freut sich Herzog. "Ein bisserl Abenteuer halt, wir werden auch hin und wieder im Dachzelt schlafen."

WM-Programm (Österreicher-Bewerbe): Freitag: 500 m Frauen (ab 20.53 Uhr/Herzog); Samstag: Massenstart Männer (13.36/Odor), 1.000 m F (15.57/Herzog); Sonntag: 1.500 m M (12.45/Odor), 1.500 m F (13.45/Herzog)

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