Nach den coronabedingt auf vier Orte verstreuten Weltmeisterschaften 2021 ist die Elite im Snowboard, Ski-Freestyle und Freeski heuer wieder komplett an einem Ort versammelt.
In Bakuriani/Georgien werden von Sonntag bis 5. März insgesamt 30 Bewerbe ausgetragen. Der ÖSV ist in der georgischen Wintersport-Hochburg im Kleinen Kaukasus mit einem aussichtsreichen Team um die Olympiasieger Anna Gasser, Benjamin Karl und Alessandro Hämmerle vertreten. Titelkämpfe im Snowboard finden quasi mit rot-weiß-roter Medaillengarantie statt. Seit der ersten FIS-WM 1996 in Lienz wurde stets Edelmetall geholt. Den Anfang in Bakuriani machen die heuer sehr erfolgreichen ÖSV-Race-Boarder mit Riesenslalom (Sonntag), Slalom (Dienstag) und Teambewerb (Mittwoch). In der laufenden Saison stehen in 20 Weltcupbewerben 19 Stockerlplätze von acht Athletinnen und Athleten und sechs Siege auf der Habenseite.
Angeführt wird das ÖSV-Parallel-Team von Olympiasieger und Rekordweltmeister Benjamin Karl, der auf sein sechstes WM-Gold losgeht, und dem zweifachen Weltmeister Andreas Prommegger, der auch mit 42 Jahren noch absolute Weltspitze ist. Alexander Payer hofft nach einer starken Saison auf seine erste Medaille bei Großereignissen. Bei den Frauen ruhen die Hoffnungen in erster Linie auf der Olympia-Zweiten Daniela Ulbing und Sabine Schöffmann. Claudia Riegler, 2015 auf dem Kreischberg Weltmeisterin und heuer in Bad Gastein Weltcup-Zweite, will zeigen, dass man auch mit 49 Jahren noch mit der Jugend mithalten kann.
Snowboard-Artistin Anna Gasser ist erst am zweiten WM-Sonntag erstmals im Einsatz (Slopestyle-Qualifikation). Im letzten WM-Bewerb am 5. März springt die Doppel-Olympiasiegerin um ihren zweiten WM-Titel im Big Air nach 2017. Aussichtsreich sind auch die Snowboardcrosser, vor allem mit Olympiasieger Alessandro Hämmerle und Jakob Dusek.
Ski-Freestyler um erste WM-Medaille
In den Freeski- und Ski-Freestyle Bewerben geht es für die Österreicher um die erste Medaille bei einem Großereignis seit WM-Gold im Cross von Andrea Limbacher am Kreischberg 2015. Der aussichtsreichste ÖSV-Starter in den Ski-Disziplinen ist wohl Mathias Graf, zweifacher Saisonsieger im Cross. Johannes Rohrweck, der den Weltcup-Auftakt gewonnen hat, musste seit einem Sturm kurz vor Weihnachten verletzungsbedingt pausieren, ob er für die WM fit genug wird, ist offen.
Im Slopestyle hat der 18-jährige Matej Svancer zwei Top-6-Ergebnisse imWeltcup und gute Resultate bei den X-Games zu Buche stehen. "Es ist meine erste WM, also bin ich gespannt, was mich dort erwartet. Let's see", meinte Svancer, für den im Frühjahr auch noch die Matura ansteht. Im Big Air haben Lukas Müllauer und Lara Wolf in dieser Saison bei den Stockerlplätzen angeklopft. "Die letzte WM ist nicht nach meinen Vorstellungen gelaufen, daher will ich dieses Jahr alles geben", erklärte Müllauer. "Ich hatte jetzt immer wieder mit Verkühlungen zu kämpfen, aber langsam komme ich wieder zu Kräften", sagte Wolf.
Auf der Buckelpiste ist die eingebürgerte US-Amerikanerin Avita Carroll regelmäßig in die Top Ten gefahren, für Podestplätze hat es für die 26-Jährige bisher aber noch nicht gereicht.