Südkorea

WM-Gold und Silber für Österreichs Snowboarder

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Benjamin Karl hat am Mittwoch die dritte Goldmedaille für Österreich bei der Snowboard-WM in Südkorea geholt.

Sungwoo (Südkorea) bleibt weiter ein goldener Boden für Österreichs Snowboarder. Am Mittwoch holten die ÖSV-Fahrer bei den Weltmeisterschaften wie schon am Tag zuvor Edelmetall: In den Parallel-Slalom-Bewerben fuhr Benjamin Karl zum Titel, Doris Günther holte im Damen-Bewerb wie schon am Montag Silber. Schon jetzt ist es mit drei Gold- und zwei Silbermedaillen aus ÖSV-Sicht die erfolgreichste FIS-WM aller Zeiten.

Goldenes Comeback
Als besonders gelungen muss der Auftritt von Karl bezeichnet werden, der erst am Dienstag nach sechswöchiger Verletzungspause im Parallel-Riesenslalom sein Comeback gegeben hatte und sich am Tag darauf erstmals zum Weltmeister krönte. Auf seinem Weg zu Gold eliminierte der 23-jährige Gesamtweltcup-Sieger der vergangenen Saison im Viertelfinale auch seinen Landsmann Andreas Prommegger, der Siebenter wurde. Ein harter Kampf und zwei gewonnene Läufe gegen den Deutschen Patrick Bussler sicherten dem Niederösterreicher den Aufstieg ins Finale, wo er den Franzosen Sylvain Dufour hinter sich ließ.

"Da ich gestern ganz knapp am Podium vorbei gefahren bin, war ich heute natürlich voll motiviert", jubelte Karl, der seinen Titel schon im Vorfeld angekündigt hatte. "Mit meiner Aussage, Doppelweltmeister werden zu wollen, habe ich mir zwar selbst Druck auferlegt - aber diesen Druck brauche ich, um meine volle Leistung ausschöpfen zu können. Ich bin mit dieser WM natürlich extrem zufrieden. Ein Weltmeistertitel, dazu Rang vier - ich denke, ich habe mich nach meiner Verletzung lautstark in der Boarder-Szene zurückgemeldet."

Altstars am Podest vorbei
Weniger zufrieden zeigte sich "Altmeister" Siegfried Grabner, der gegen den fünffachen kanadischen Weltmeister Jasey Jay Anderson scheiterte und über Platz elf nicht hinauskam. "Eine WM, mit der ich ganz sicher nicht zufrieden sein kann. Ich war hier, um eine Medaille zu holen", bekannte der Tiroler. "Bei meinem Rücklauf gegen Anderson musste ich nach meinem Fehler im unteren Teil volles Risiko nehmen. Ich baute zu viel Speed auf und fuhr am letzten Tor vorbei. Mein erstes Saisonziel, eine WM Medaille zu holen, habe ich nicht erreicht. Jetzt fokussiere ich meine volle Konzentration auf die weiteren Weltcup-Rennen und den Gesamtweltcup."

Zweites Silber für Doris Günther
Die ÖSV-Damen standen ihren Kollegen nur um wenig nach, Doris Günther ließ ihrem zweiten Platz im Parallel-Riesenslalom am Dienstag im Slalom neuerlich Silber folgen. Lediglich die Schweizerin Fränzi Maegert-Kohli, die zuvor schon Parallel-RTL-Weltmeisterin Marion Kreiner und Heidi Neururer ausgeschaltet hatte, erwies sich für die 30-jährige Salzburgerin, die zwei fehlerreiche Läufe hinlegte, als unüberwindbare Hürde. Österreich konnte auch mannschaftlich überzeugen, mit Neururer (4.), Claudia Riegler (5.) und Kreiner (7.) erreichten insgesamt vier Läuferinnen das Viertelfinale. Nur Heidi Krings nahm schon im Achtelfinale den Hut.

"Zwei Rennen, zwei Medaillen, das ist eine sensationelle Ausbeute", resümierte Günther hochzufrieden. "Die heutige Medaille ist eine absolute Draufgabe für mich. Das gestrige Rennen war extrem anstrengend, aber über Nacht hat sich mein Körper perfekt erholt." Kritik übte Günther an den Verhältnissen. "Die Pistenkonditionen waren extrem schwer, da die Piste sehr unruhig war, und sich bei jedem Tor extreme Schläge bildeten. Natürlich hätte ich gerne die Goldene geholt, nachdem ich mir im ersten Finallauf doch einen respektablen Vorsprung herausgefahren habe, aber mit zwei Silbermedaillen bin ich bei dieser WM sehr glücklich."

Kritik an Veranstaltern
Christian Galler, Snowboard-Koordinator des ÖSV, sang ein Loblied auf seine Athleten, hielt aber auch mit Kritik an den Veranstaltern nicht hinterm Berg: "Die Leistung der Mannschaft ist sensationell. Mit dem bisherigen Medaillenverlauf bin ich natürlich sehr zufrieden. Die Pistenbedingungen hier sind eine Frechheit für die besten Boarder der Welt und erinnern mich bei den Parallelbewerben mehr an den Snowboard-Cross vom vergangenen Wochenende. Und wenn ein Finale im Riesenslalom fast zwei Stunden dauert, dann wurden hier die Hausaufgaben nicht erledigt. Positiv kann ich aus den letzten beiden Renntagen mitnehmen, dass unsere Läufer in Topform sind und auf jeder Piste gewinnen können."

Die Weltmeisterschaften werden am Freitag (Qualifikation am Donnerstag) mit dem Halfpipe-Bewerb fortgesetzt, am Samstag endet das Großereignis mit dem Big Air. Österreich ist nach dem Ausfall von Michael Macho noch durch Stefan Gimpl und Stefan Falkeis vertreten.

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