Glattes 4:0

Kroatien schießt Kamerun ab

17.06.2014

Kroatien hält mit 4:0 Achtelfinal-Chance am Leben. Kamerun schon fix ausgeschieden.

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Kamerun - Kroatien 0:4 (0:1)
Manaus, Amazonia Arena, 30.000, SR Proenca/POR
Tore: Olic (11.), Perisic (48.), Mandzukic (61.,73.)

Kroatien hat die Chance aufs Erreichen des Achtelfinales der Fußball-WM gewahrt. Mit einem ungefährdeten 4:0 (1:0) am Mittwoch (Ortszeit) gegen Kamerun blieben die Kroaten in Gruppe A im Rennen um den Aufstieg. Nach den Treffern von Ivica Olic (11.), Ivan Persisic (48.) und Mario Mandzukic (61., 73.) ist der WM-Traum Kameruns hingegen schon wieder zu Ende.


Kamerun frühzeitig out
Die enttäuschenden Zentralafrikaner, die mittlerweile sechs WM-Niederlagen in Serie zu Buche stehen haben, sind bereits ohne Aufstiegschance. Zum Drüberstreuen sah Kameruns Alexandre Song nach einer Tätlichkeit gegen Mandzukic bereits vor der Pause die Rote Karte (40.).


Vor der 3. Runde am Montag führt Brasilien (4 Punkte) vor Mexiko (4), Kroatien (3) und Kamerun (0). Brasilien bekommt es in Brasilia mit Kamerun zu tun, Mexiko und Kroatien kämpfen in Recife um den Aufstieg.

Nach dem 0:0 am Dienstag zwischen Brasilien und Mexiko war klar, dass der Verlierer der Partie in der Amazonia Arena bereits vor dem dritten Gruppenmatch den Heimflug buchen kann. Kamerun musste auf Starstürmer Samuel Eto'o verzichten, der von Knieproblemen geplagte Chelsea-Angreifer nahm auf der Ersatzbank Platz.

Kroatien ab Führungstor ungefährdet
Seine Kollegen legten bei 86 Prozent Luftfeuchtigkeit einen recht ambitionierten Start hin. Das frühe Führungstor gelang aber den Kroaten. Nach klugem Pass von Perisic drückte Olic aus fünf Metern zum 1:0 ein (11.). Für Olic war es das erste WM-Tor seit 2002.



Tempo und Qualität der Partie nahmen danach rasant ab. Song dürften die Bedingungen inmitten des Dschungels dennoch zu Kopf gestiegen sein. Unweit von Referee Pedro Proenca drosch er bei einem Laufduell Mario Mandzukic mit dem Ellbogen in den Rücken und sah wegen dieser Tätlichkeit Rot (40.).

Song-Ausschluss als endgültige Entscheidung
Kameruns deutscher Teamchef Volker Finke konnte den Aussetzer des FC-Barcelona-Legionärs kaum fassen. Beim Auftakt in die zweite Hälfte ging es Finke dann genauso. Sein Tormann Charles Itandje servierte einen Abstoß dem starken Persisic, der auf der linken Seite auf und davon zog und schlitzohrig ins kurze Eck zum 2:0 abschloss (48.).

Kroatien beendet 12 Jahre lange Durststrecke
Damit war Kroatiens erster Sieg bei einer WM seit 8. Juni 2002 (2:1 gegen Italien) quasi unter Dach und Fach. Mandzukic (50.), Darijo Srna (59.) und Luka Modric (60.) vergaben weitere Großchancen. Danach hatte Mandzukic aber keine Gnade mehr mit dem in Auflösung befindlichen "unbezähmbaren Löwen". Nach Eckball von Danijel Pranjic köpfelte Mandzukic zum 3:0 ein (61.), dann verwertete der 28-Jährige einen Abstauber zum 4:0 (73.).

Im Finish war Kamerun zahlreichen weiteren Gegentoren, aber durch Pierre Webo (90.) auch dem Ehrentreffer nahe. Der Frust war groß, Benoit Assou Ekotto verpasste seinem Teamkollegen Benjamin Moukandjo sogar einen Kopfstoß. Die bisherige Ausbeute der Teams aus Afrika ist damit weiter bescheiden, in sechs Partien gab es einen Sieg, ein Remis und gleich vier Niederlagen.

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Niko Kovac (Kroatien-Teamchef): "Der Hauptgrund für unseren Sieg war die Chancenauswertung. Wir haben im Gegensatz zum Brasilien-Spiel unsere Chancen genützt. Die Rote Karte ist uns sicher zugutegekommen. Bei solchen Bedingungen wird es dann für eine Mannschaft in Unterzahl natürlich schwierig. Unser Sturm ist wirklich Creme de la creme. Was wir an Schnelligkeit haben, ist einzigartig."

Volker Finke (Kamerun-Teamchef): "Beim Spiel Elf gegen Elf waren wir gleichwertig, bis zur Roten Karte war es ein offenes Spiel. Danach war es angesichts dieser Bedingungen sehr schwierig. Bei den Gegentoren haben wir leider nicht sehr gut ausgeschaut."

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