Gruppe A
Mexiko kickt Kroatien mit 3:1 raus
22.06.2014
Mexikaner sicherten sich Achtelfinal-Einzug gegen Kroaten.
Kroatien - Mexiko 1:3 (0:0)
Recife, Pernambuco Arena, 41.212, SR Irmatow/UZB.
Torfolge: 0:1 (72.) Marquez, 0:2 (75.) Guardado, 0:3 (82.) Hernandez, 1:3 (87.) Perisic
Mexikos Nationalmannschaft steht zum sechsten Mal in Folge im Achtelfinale einer Fußball-Weltmeisterschaft. "El Tri" setzte sich am Montag im entscheidenden Spiel um den Aufstieg aus Gruppe A in Recife gegen Kroatien mit 3:1 (0:0) durch. Die Mexikaner treffen in der ersten K.o.-Runde nun am Sonntag (18.00 Uhr) in Fortaleza auf die Niederlande.
Kapitän Rafael Marquez brachte sein Team in der Pernambuco Arena in der 72. Minute in Führung. Andres Guardado machte vor mehrheitlich mexikanischem Publikum drei Minuten später alles klar, ehe auch der eingewechselte Javier Hernandez (82.) jubeln durfte. Ivan Perisic (87.) betrieb noch Ergebniskosmetik. Die nach einer Roten Karte für Ante Rebic im Finish dezimierten Kroaten verpassten damit die Chance, nach 16 Jahren wieder ins Achtelfinale vorzustoßen.
Starke Abwehrleistung
Die Mexikaner belohnten sich für eine starke Abwehrleistung, den ersten Gegentreffer im Turnierverlauf dürften sie verkraften. Einziger Wermutstropfen blieb, dass Mittelfeldmann Jose Juan Vazquez gegen die Niederlande nach seiner zweiten Gelben Karte gesperrt fehlt.
Das klare Chancenplus für Mexiko machte sich schlussendlich bemerkbar: Der 35-jährige Abwehrchef Marquez schraubte sich nach einem Eckball erfolgreich hoch. Der ehemalige Profi des FC Barcelona bereitete auch den Treffer von Hernandez mit einer Kopfballverlängerung vor. Guardado hatte zuvor die Auflösungserscheinungen in der kroatischen Abwehr zur Entscheidung genutzt.
Gleiches Team
Mexikos Teamchef Miguel Herrera hatte wenig überraschend auf jenes Team vertraut, das Brasilien ein in der Heimat heroisch gefeiertes 0:0 abgerungen hatte. Kroatiens Niko Kovac änderte seine Start-Elf an einer Position, Außenverteidiger Sime Vrsaljko kam anstelle des gebürtigen Brasilianers Sammir.
Die unter Erfolgsdruck stehenden Kroaten versuchten sofort, das Heft in die Hand zu nehmen. Über die Strategen Ivan Rakitic und Luka Modric wurden die Angriffe über die Flügel forciert, Mexikos vor der Partie makellose Abwehr früh attackiert. Nach einer Kopfballhereingabe von Ivica Olic klärte Paul Aguilar noch vor dem einschussbereiten Mario Mandzukic (14.). Mexiko war dem Torerfolg dennoch näher.
Topchance durch Herrera
Nach einer schönen Kombination hämmerte Hector Herrera den Ball aus rund 20 Metern ans Lattenkreuz (16.), Oribe Peralta konnte kurz darauf einen Lochpass in aussichtsreicher Position nicht bändigen. In einer zunehmend hitzig geführten Partie musste der usbekische Unparteiische Ravschan Irmatow einige Male die Gemüter beruhigen.
Zwingende Chancen ergaben sich für Kroatien auch nach der Pause nicht. Um die Offensive zu beleben, brachte Kovac mit Mateo Kovacic eine frische Offensivkraft. Bei Mexiko kam Hernandez zum dritten Mal als Joker ins Spiel. Der sah, wie Mitspieler Guardado im Strafraum Darijo Srna an der Hand traf (64.), Irmatow ahndete dies zum Ärger der Mexikaner aber nicht als Elfmeter.
Mexiko schien der Entscheidung nun trotzdem deutlich näher, ehe Marquez hochverdient zuschlug. Für Kroaten blieb am Ende nur der Ehrentreffer durch Perisic aus spitzem Winkel. Der eingewechselte Rebic sah nach einem herben Foulspiel an Hector Moreno noch Rot.
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Niko Kovac (Teamchef Kroatien): "Wir haben das Spiel lange offen gehalten, aber zwei Tore aus Standards kassiert. Zum Schluss schaut es schlimmer aus, als es war. Ich denke, wir waren nicht so schlecht, aber der Gegner war besser. Wir waren zu wenig konstruktiv nach vorne. So ist das Leben, wir sind froh dass wir hier waren. Wir wären auch gerne hiergeblieben. Wir haben guten Fußball gespielt und haben guten Wind in die WM gebracht. Wir haben noch Potenzial nach oben."
Rafael Marquez (Torschütze Mexiko): "Ich denke, wir sind von Minute zu Minute besser geworden und müssen so weitermachen, müssen Schritt für Schritt besser werden. Unser Kollektiv ist wichtig, ich helfe dem Team und das Team hilft mir. Die Niederlande sind ein starker Gegner, aber es ist alles möglich."