Erster WM-Sieg der Super Eagles seit WM 1998.
Nigeria - Bosnien-Herzegowina 1:0 (1:0)
Cuiaba, Arena Pantanal, 40.499, SR O'Leary/NZL.
Tor: 1:0 (29.) Odemwingie
Nigerias Fußball-Nationalmannschaft hat am Samstag den ersten Erfolg auf der WM-Bühne seit 16 Jahren gefeiert. Der regierende Afrika-Meister setzte sich bei der Endrunde in Brasilien im zweiten Gruppenspiel gegen Bosnien-Herzegowina mit 1:0 (1:0) durch. Die zuvor acht WM-Partien sieglosen Nigerianer haben in Gruppe F damit gute Chancen auf den Achtelfinalaufstieg.
Dank des Tores von Peter Odemwingie in der 29. Minute festigte Nigeria mit nun vier Zählern Platz zwei hinter den bereits für die K.o.-Phase qualifizierten Argentiniern. Im Duell mit den Südamerikanern am Mittwoch reicht damit schon ein Remis. Die weiter punktelosen Bosnier sind bereits ausgeschieden, auf den WM-Debütanten wartet noch die Partie gegen den bei einem Zähler haltenden Iran.
Die Bosnier, bei denen Sturm-Profi Anel Hadzic erneut auf der Bank saß, haderten nach der Partie in Cuiaba mit Referee Peter O'Leary. Der Unparteiische aus Neuseeland verwehrte der Balkan-Elf einen Treffer von Edin Dzeko. Von Zvjezdan Misimovic ideal eingesetzt, setzte der Star-Angreifer von Manchester City den Ball in die Maschen. Der Treffer wurde wegen Abseits aber fälschlicherweise nicht gegeben (21.).
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Dzeko deutete kurz darauf erneut seine Gefährlichkeit an, Nigerias Schlussmann Vincent Enyeama war bei seinem Schuss jedoch auf dem Posten (24.). Selbst schwer machten es sich die Bosnier bei 29 Grad Celsius in der Arena Pantanal allerdings durch Nachlässigkeiten im Spielaufbau. Nigerias Pressing war immer wieder von Erfolg gekrönt, Stürmer Emmanuel Emenike war von Kapitän Emir Spahic und Co. kaum in den Griff zu bekommen.
Der Fenerbahce-Profi bereitete die Führung der nach dem 0:0 gegen den Iran klar verbesserten Westafrikaner auch vor. Emenike ließ den unsicher wirkenden Spahic im Laufduell stehen, seine Hereingabe verwertete Odemwingie aus kurzer Distanz. Die Bosnier reklamierten erfolglos ein Foul des Passgebers an Spahic. Bosnien versuchte danach vergeblich, Dzeko in Szene zu setzen. Der Stürmer schoss aus allen Lagen, blieb dabei aber erfolglos.
Beide Teams kamen nach der Pause zunächst unverändert aus der Kabine. Bosnien kämpfte nun verbissen gegen das vorzeitig Aus. Trainer Safet Susic brachte mit dem beim 1:2 gegen Argentinien erfolgreichen Vedad Ibisevic und Sejad Salihovic nach einer Stunde neue Kräfte. Gerade in dieser Phase hätte Nigeria alles klar machen können, Torhüter Asmir Begovic bewahrte seine Mannschaft mit eine Fußabwehr gegen Emenike aber vor dem zweiten Gegentor (61.).
Während sich die immer ideenloser agierenden Bosnier mit Fortdauer der Partie in der Abwehr der Afrikaner festrannten, waren diese der Entscheidung bei Gegenstößen näher. Im Finish warfen die Bosnier noch einmal alles nach vorne und hatten dabei auch Pech. Enyeama hielt zunächst einen Kopfball von Dzeko (91.) und wehrte einen Drehschuss des Angreifers an die Stange ab (93.).
Abseits des Spielfelds nutzten nigerianische Journalisten auf T-Shirts die Möglichkeit, um gegen die Terrorgruppe Boko Haram zu protestieren. Bei einem Anschlag der Islamisten bei der Übertragung eines WM-Spiels waren am Dienstag zumindest 14 Menschen getötet worden.
Auf Seite 2 die Meinungen
Stephen Keshi (Teamchef Nigeria): "Wir haben das Spiel gewonnen, das war sehr wichtig. Meine Mannschaft hat Charakter gezeigt, wir sind im Moment sehr glücklich. Wir hatten auch etwas Glück, aber das gehört dazu. Wir hatten auch genug Chancen, die Partie zu entscheiden. Wir sind jetzt zurück und bereit für das nächste Spiel."
Safet Susic (Teamchef Bosnien-Herzegowina): "Ich habe so ein Spiel erwartet, beide Mannschaften mussten gewinnen. Es war ein offenes Spiel, mit Chancen auf beiden Seiten. Im Großen und Ganzen muss man Nigeria gratulieren, sie waren besser als im ersten Spiel. Nach so einer Niederlage ist es schwer, die Spieler wieder zu motivieren, ihr Maximum zu geben. Es ist aber unsere Pflicht, einen guten Eindruck zu hinterlassen."
Zvjezdan Misimovic (Spieler Bosnien-Herzegowina): "Es war recht schwül. Wir sind nicht ins Spiel gekommen und haben Lehrgeld bezahlt. Schade, jetzt fahren wir nach Hause. Das war eine machbare Gruppe."