Bayern-Star Thomas Müller mit Triplepack zum Matchwinner.
Deutschland ist am Montag in eindrucksvoller Manier in die Fußball-WM gestartet. Der dreifache Weltmeister gewann den Auftaktschlager der Gruppe G gegen Portugal 4:0 (3:0). Gleich drei Tore von Thomas Müller (12./Foul-Elfmeter, 45.+1, 78.) sowie ein Treffer von Mats Hummels (33.) sorgten vor 48.500 Zuschauern in Salvador für klare Verhältnisse.
Im Gegensatz zu den kombinations- und treffsicheren Deutschen vergaben die Portugiesen ihre guten Chancen in der Anfangsphase. Spätestens ab der Roten Karte für Pepe (37.) wegen einer Tätlichkeit gegen Müller war die Partie dann entschieden. Die zweiten 45 Minuten verkamen dann nur noch zu einem Schaulaufen. Im zweiten Match der Gruppe treffen um 0.00 Uhr in Natal Ghana und die USA aufeinander.
Portugals Deutschland-Komplex ging damit weiter. Nach dem Spiel um Platz drei bei der WM 2006 (3:1), dem EM-Viertelfinale 2008 (3:2) und dem EM-Vorrundenduell 2012 (1:0) ging auch das vierte Turnierduell in Folge an die Deutschen. Der Schlager wurde von Anpfiff weg den hohen Erwartungen gerecht und nahm rasch Fahrt auf. In einer mitreißenden Anfangsphase ermöglichten grobe Defensivschnitzer die ersten Topchancen. Cristiano Ronaldo
scheiterte nach Ballverlust von Kapitän Philipp Lahm aus spitzen Winkel am rechtzeitig fit gewordenen Tormann Manuel Neuer (8.).
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Wenige Augenblicke später servierte Portugal-Goalie Rui Patricio mit einem verunglückten Befreiungsschlag Sami Khedira den Ball, der aber aus 25 Metern hauchdünn das verwaiste Tor verfehlte (8.). Per Foul-Elfmeter ging Deutschland in Führung. Joao Pereira hielt Mario Götze zurück, den fälligen Strafstoß verwertete Müller scharf und flach ins linke Eck zum 1:0 (12.).
Pepe fliegt vom Platz
Die Partie blieb lebhaft. Portugals Nani setzte einen Weitschuss knapp über die Latte (25.), auf der Gegenseite rauschte ein abgefälschter Götze-Schuss ebenfalls knapp vorbei (31.). Nach einem Eckball von Toni Kroos von der rechten Seite stieg Hummels hoch und erzielte mit einem wuchtigen Kopfball das 2:0 (33.).
Portugals direkte Antwort verhaute Raul Meireles völlig frei stehend (35.). Wenig später war Portugal dann endgültig auf der Verliererstraße angekommen. Pepe erwischte Müller zunächst bei einem Zweikampf mit der Hand im Gesicht. Dann ging der Verteidiger von Real Madrid auch noch Kopf an Kopf mit dem sitzenden Gegenspieler. Für den serbischen Referee zu viel, Milorad Mazic zückte Rot (37.).
Pepe drohen bis zu drei Spiele Sperre. Müller legte kurz vor der Pause auch noch das 3:0 nach. Der Bayern-München-Offensivspieler luchste Bruno Alves den Ball ab und schoss eiskalt ein (45.+1).
Müller top, Ronaldo Flop
Nach der Pause ging es für die Portugiesen, bei denen dann auch noch Fabio Coentrao verletzt vom Platz musste (65.), vor allem um Schadensbegrenzung. Die Deutschen vergaben bei Chancen von Mesut Özil (51.), Müller (51.) und Götze (67.) zunächst einen noch höheren Sieg, Müller per Abstauber sorgte dann aber doch noch für das 4:0 (78.).
Damit mischt Müller auch 2014 um den WM-Torschützenkönig mit, vor vier Jahren war der Bayern-Teamkollege von David Alaba mit fünf Treffern die Nummer eins gewesen. Einziger Wermutstropfen für Deutschlands Teamchef Joachim Löw war die verletzungsbedingte Auswechslung von Hummels (73.). In der Nachspielzeit scheiterte der frustrierte Ronaldo mit einem Freistoß aus großer Distanz an Neuer (91.).
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Die Meinungen zum Spiel
Thomas Müller (Deutschland-Stürmer, 3 Tore): "Drei Tore im Auftaktspiel ist natürlich etwas Herrliches. Da war wieder eines schöner als das andere (lacht). Wenn man nach zwölf Minuten 1:0 führt, gibt einem das natürlich Rückendeckung. Ein 2:0 ist bei dieser Hitze dann schon ein großer Vorteil."
Zur Roten Karte von Pepe: "Ich habe die Bilder im TV noch nicht gesehen. Ich hoffe, dass es nicht blöd ausgesehen hat und ich mich gut aus der Affäre gezogen hab. Ich hab einen Schlag mit der Faust gespürt."
Philipp Lahm (Deutschland-Kapitän): "Die erste Halbzeit war brutal heiß. Heute haben wir im richtigen Moment die Tore gemacht. Wir haben gesagt, wir brauchen alle Spieler. Schön, dass wir heute mit so einem Sieg nach Hause fahren, aber wir sind noch lange nicht am Ende. Portugal ist eine Supermannschaft. Unsere Mannschaft hat heute sehr, sehr gut gearbeitet."
Paulo Bento (Portugal-Teamchef): "Wir haben schon in der ersten Halbzeit das Spiel verloren, in der zweiten Halbzeit war nichts mehr zu retten. Wir haben einiges versucht, aber das Ergebnis nur noch gehalten. Deutschland hat sehr gut gespielt. Da war nichts zu machen. Abgesehen von den ersten fünf Minuten haben wir nie in das Spiel gefunden. Ich glaube, über den Schiedsrichter sage ich lieber nichts."