Wirbel um Siegesfeier

DFB-Boss bedauert "Gaucho-Tanz"

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DFB-Präsident Niersbach: "Es tut uns leid." Nationalspieler verteidigt Einlage.

Nach der "Gaucho"-Tanzeinlage der deutschen Fußball-Weltmeister am Dienstag gehen weiterhin die Wogen hoch. Während DFB-Nationalspieler Shkodran Moustafi die Kritik "lächerlich und respektlos" nannte, sprach der ehemalige argentinische Bundesliga-Profi Rodolfo Esteban Cardoso von einer "unnötigen" Aktion. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bedauerte die Irritationen.

Brief an argentinischen Verband
Moustafi verteidigte die Einlage: "Wir sind Weltmeister geworden. Wir wollten feiern. Für uns war das einfach ein Gesang." Auch Niersbach meinte, dass sich die Spieler über niemanden lustig machen wollten. "Es tut uns leid, wenn dies bei einigen falsch und missverständlich rüber gekommen ist", sagte der DFB-Boss. In einem Brief wollte Niersbach dem Präsidenten des argentinischen Fußballverbandes, Julio Grondona, deutlich machen, dass "die Aktion in keinster Weise despektierlich gemeint war. Wir haben größten Respekt vor Argentinien."

Zur Erinnerung: Die DFB-Stars Klose, Schürrle, Mustafi, Götze, Weidenfeller und Kroos liefen am Dienstag bei der Siegesfeier in Berlin tief gebückt auf die Bühne und sangen in Anspielung auf den Finalgegner Argentinien: "So gehen die Gauchos, die Gauchos gehen so." Auch mehrere deutsche Medien kritisierten den Scherz der sechs Nationalspieler als "Schnapsidee".

"Fankultur lebt von Zuspitzungen"
"Wahrscheinlich wäre ein anderes Lied besser gewesen, aber die Vorwürfe von Rassismus und deutscher Überheblichkeit finde ich übertrieben", meinte Michael Gabriel von der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend. "Fankultur lebt ja von Zuspitzungen." Es sei zwar etwas anderes, wenn Nationalspieler statt Fans einen solchen Tanz aufführten. Das Gaucho-Lied sei aber einfach eine Persiflage auf die Stimmungslage nach einem Fußballspiel. "Die einen schlurfen eben traurig nach Hause und die anderen singen und tanzen."

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Das sind die Helden der WM

Der Rückhalt. Egal, ob auf der Linie oder als "Libero" - Neuer hat sich das Prädikat Weltklasse-Keeper mehr als nur verdient. Keiner ist besser als der Bayern-Schlussmann, nur vier Gegentore und bester Keeper der WM.

Der Teamplayer. Er war wohl die größte Überraschung im DFB-Team. Der Schalke-Profi wurde von Löw zum Linksverteidiger umgeschult und bestach durch Konstanz. Nach vorne limitiert, aber in der Defensive war er ohne Fehler.

Der Abräumer. Bei Real Madrid war er verletzungsbedingt kaum im Einsatz. Doch bei der WM fand er mehr und mehr zu alter Stärke. Gegen Brasilien war er top. Im Finale musste er aber leider wieder verletzt zuschauen.

Der Abwehrchef. Abwehrorganisator, Kopfballungeheuer - und Torjäger. Zwei WM-Treffer bejubelte der Dortmund-Star nach Standards. Danach erst erkrankt, später vor dem Finale Sehnenprobleme mit dem Knie.

Der Zweikämpfer. Als rechter Verteidiger startete der Bayern-Legionär in die WM, dann wechselte er auf seine geliebte Innenverteidigerposition und zeigte, was er kann. Er war zweikampfstark, schnell und zuverlässig.

Der Kapitän. Erst in der Mittelfeldzentrale, dann rechts in der Viererkette Leistungsträger. Der Bayern-Legionär sorgte als Kapitän für Ruhe und Konstanz im DFB-Team. Bundestrainer Löw liebt seine Spielintelligenz.

Der Rekordknipser. Mit 16 Treffern der neue WM- Rekordschütze. Ausgerechnet in Brasilien löste der Lazio-Legionär Ronaldo ab. Ganz wichtig sein Treffer gegen Ghana zum rettenden 2:2-Ausgleich.

Der Spaßmacher. Zum Einsatz kam er nur gegen Portugal und die USA -trotzdem war der Arsenal-Stürmer für Löw ganz wichtig. Vor allem seine Spaßattacken sorgten während der WM für sensationelle Stimmung im Team.

Der Torjäger. Seine fünf Treffer waren für Deutschland Goldes Wert. Als Laufwunder, Lückenreißer und Torjäger drückte der Bayern-Angreifer der WM seinen Stempel auf. Außerdem: unverzichtbar als Stimmungskanone.

Der Antreiber. Erst verletzt, dann Reservist -und am Ende doch wieder die Führungsfigur mit Nehmerqualitäten. Der Mittelfeldstratege vom FC Bayern gab dem deutschen Spiel mehr Struktur - ganz wichtig für Löw.

Der Regisseur. Er ist der große Gewinner dieser WM, war Top-Assistgeber des Turniers, schoss Super-Standards und war zweifacher Torschütze beim 7:1-"Torgasmus" gegen Brasilien. Nun wechselt er von Bayern zu Real Madrid.

Der Super-Joker. Löw bezeichnet ihn als seine Spezialwaffe und behielt recht. Mit seinen Joker-Toren gegen Algerien und Brasilien sowie der Torvorlage gegen Argentinien war der Chelsea-Star ganz wichtig.

Der Zauberer. Tat sich als linke Offensivkraft schwer, konnte die Erwartungen der Fans nicht ganz erfüllen. Doch Löw hielt demonstrativ zum Arsenal-Star. Im Achtelfinale dann das wichtige Tor gegen Algerien.

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