"Sanktion beschämend"
Suarez-Sperre: Rundumschlag von Urus-Coach
28.06.2014
Suarez wurde zum "Sündenbock" gemacht - Attacke gegen internationale Medien.
Uruguay-Trainer Oscar Tabarez hat den Fußball-Weltverband (FIFA) wegen der gegen Luis Suarez verhängten Sperre scharf kritisiert. Auf einer Pressekonferenz am Freitag sprach der 67-Jährige von einer "überzogenen" Strafe und einem "rücksichtslosen" Vorgehen. Die FIFA hat den Stürmer wegen seiner Beißattacke für neun Länderspiele gesperrt und ein viermonatiges Fußballverbot ausgesprochen.
Auf der bemerkenswerten Pressekonferenz in Rio de Janeiro einen Tag vor dem Achtelfinalspiel seiner Mannschaft gegen Kolumbien (Samstag, 22.00 Uhr MESZ) meinte Tabarez in einem fünfzehnminütigen Monolog, die FIFA habe Suarez zum "Sündenbock" gemacht. Der 27-jährige Liverpool-Star war am Donnerstag von der Disziplinarkommission des Weltverbandes sanktioniert worden, nachdem er am Dienstag im WM-Spiel gegen Italien seinen italienischen Gegenspieler Giorgio Chiellini in die Schulter gebissen hatte.
"Ich verteidige nichts, und ich sage nicht, dass es keine Strafe geben sollte", so Tabarez. "Aber ich bin nicht damit einverstanden, dass man einen zum Sündenbock macht." Der Trainer betonte, dass Suarez auf die volle Unterstützung des uruguayischen Fußballverbandes zählen könne. Der Spieler habe "einen Fehler" begangen, aber "kein Verbrechen".
Auch Maradona schießt scharf gegen FIFA
Auch der ehemalige argentinische Superstar Diego Maradona hat nach der Hammer-Strafe
Partei für Luis Suarez ergriffen und die FIFA scharf kritisiert. "Die FIFA-Sanktion ist beschämend. Die haben kein Mitgefühl gegenüber den Fans. Warum haben sie ihn nicht gleich nach Guantanamo geschickt?"
"Die Sanktion gegen Luis Suarez ist eine Aggression gegen die Männer des uruguayischen Volkes", ist Uruguays Staatspräsident Jose Mujica über die Neun-Spiele-Sperre des Rekord-Nationalspielers ebenfalls empört.
Pele steht hinter FIFA
Brasiliens Fußball-Idol Pele hält die Strafe für "Beißer" Suarez hingegen für korrekt. "Die Entscheidung der FIFA war gut, sie war richtig, weil man ein Beispiel geben muss. Wenn dieses Beispiel nicht am Anfang gegeben wird, dann kann sich das (Attacken wie von Suarez) verbreiten", sagte der 73-Jährige gegenüber der brasilianischen Presse.