Tennis

Keine Wildcard für Melzer und Paszek

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Nächster Tiefschlag für ÖOC-Team: Melzer/Paszek dürfen nicht im Mixed antreten.

Die Stimmung bei Österreichs Tennisspielern war auch am Dienstag noch gedrückt. Alle Medaillenträume bei den Olympischen Spielen in London haben sich in weniger als 24 Stunden in Luft ausgelöst. Jürgen Melzer scheiterte am Montag in Wimbledon sowohl im Einzel als auch im Doppel mit Alexander Peya, dazu gab es für das Mixed mit Tamira Paszek nicht die erhoffte Wildcard.

Für Melzer könnte es die letzte Chance auf eine Olympia-Medaille gewesen sein. 2016 in Rio wäre er 35 Jahre alt. "Ich habe mich noch nicht mit meinem Karriereende beschäftigt", betonte der Niederösterreicher. "Aber ob ich in vier Jahren noch spiele, weiß ich nicht." Von seinem "schwarzen Montag" wollte sich Österreichs bester Tennisspieler nicht zu sehr beunruhigen lassen, die Form habe gestimmt.

"Nicht schlecht gespielt"
"Ich weiß, dass ich mein Bestes gegeben habe. Ich habe nicht schlecht gespielt", meinte Melzer. Gegen den als Nummer 13 gesetzten Kroaten Marin Cilic machte er zwar zu viele Vorhandfehler, es war allerdings auch sein erstes Einzel seit dem Grand-Slam-Turnier in Wimbledon Ende Juni. "Körperlich habe ich einen sehr großen Sprung nach vorne gemacht", versicherte der Linkshänder. "Und meine Vorhand finde ich wieder."

Ärger über Doppel-Out
Viel mehr auf den Magen schlug Melzer das Out im Doppel-Achtelfinale. Gegen die Spanier David Ferrer/Feliciano Lopez waren Melzer/Peya mehrmals dem Sieg und damit dem Viertelfinale nahe. Am Ende setze es im dritten Satz ein 9:11. "Im Doppel hängt es immer an ein paar Punkten", erklärte ÖTV-Sportdirektor Clemens Trimmel. "Nicht einmal in der Analyse weiß man genau, was man anders hätte machen können."

Die Enttäuschung sei gerade deswegen riesig - bei allen Beteiligten. "Unser großes Ziel war es, hier eine Medaille zu holen", erinnerte Trimmel, der seine Spieler als Coach und Delegationsleiter nach Wimbledon begleitet hat. Im Doppel schien die Chance am größten, nachdem sich die als Geheimfavoritin ins Turnier gegangene Paszek bereits in der ersten Runde gegen die Französin Alice Cornet verabschiedet hatte.

Paszek vergab große Chance
"Man hat nicht davon ausgehen dürfen, dass sie das Turnier gewinnt", erklärte Trimmel. "Aber natürlich hat Tamira auf Rasen Möglichkeiten." Beim stärker als Olympia besetzten Grand Slam auf der englischen Traditionsanlage erreichte die Vorarlbergerin 2011 und 2012 jeweils das Viertelfinale. Die Enttäuschung versuchte Paszek in den vergangenen Tagen mit Training zu verarbeiten. "Sie ist sehr professionell", betonte Trimmel.

Am Mittwoch reist Paszek nach Montreal, Melzer folgt am Donnerstag nach Toronto. Die zwei österreichischen Topspieler wollen als Vorbereitung auf die Ende August beginnenden US Open die gesamte nordamerikanische Hartplatzsaison bestreiten. "Die Enttäuschung bei Olympia ist dadurch schneller zu verarbeiten als in anderen Sportarten", meinte Trimmel. Sie sei deswegen aber nicht weniger groß. 2008 in Peking hatten Melzer und Sybille Bammer jeweils noch das Viertelfinale erreicht.

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