Liu Jia & Co unterliegen im Team-Achtelfinale Hongkong glatt 1:3.
Das Team Hongkongs bleibt für Österreichs Tischtennis-Equipe der Damen so etwas wie der Angstgegner. Nach einigen in den vergangenen Jahren erlittenen 2:3-Niederlagen gab es am Freitag im Olympia-Achtelfinale zwar ein deutlicheres 1:3, im Grunde waren diesmal aber Erfolg und Niederlage nur einen Punkt entfernt. Liu Jia hatte es in der Auftaktpartie gegen die Weltranglisten-Zehnte Tie Yana mit zwei Matchbällen am Schläger, den wahrscheinlich entscheidenden Sieg zu landen.
Nur Team-Küken konnte überzeugen
"Wir haben die Aufstellung eigentlich gut erwischt", meinte ÖTTV-Bundestrainer Liu Yan Jun verärgert. "Ich war auch überzeugt, dass Amelie gewinnen kann." Amelie Solja schaffte es in der zweiten Partie des Tages auch überaus überzeugend, die 21-Jährige besiegte die Weltranglisten-20. Jiang Huajun 3:0 (4,8,11). Der hatten gegen die 21-Jährige vom TTC Villach gehörig die Nerven geflattert, außerdem kam sie mit Soljas Spielstil nicht zurecht.
"Susi" vergab frühe Vorentscheidung
Statt eines 2:0 bedeutete der Punktgewinn der gebürtigen Deutschen aber nur den Ausgleich zum 1:1. Im Eröffnungsmatch hatte Liu zweimal vorgelegt, ehe ein fünfter Durchgang entscheiden musste. In dem hatte "Susi" zwei Matchbälle vergeben, ehe ihre Gegnerin ihren dritten verwertete. "Ich war positiv eingestellt, wollte bei diesen Punkten aber zu viel", erklärte Liu. "Ich habe gewusst, dass wir gegen Hongkong gewinnen können, wenn ich dieses Match gewinne."
Im Doppel chancenlos
So aber ging es im Doppel neu los, in dem die nicht in Bestform spielende Tie Yana und Lee Ho Ching ein 3:0 gegen Li/Solja folgen ließen. Die Aufstellung der ÖTTV-Damen war die einzige Variante, da Li mit Liu an der Seite kaum Praxis hat. Li wurde dann aber selbst durch das eigene Spiel Soljas etwas aus dem Konzept gebracht und kam danach im Einzel gegen Jiang Huajun nicht in die Partie hinein. "Die Matches sind für mich zu schnell hintereinander gekommen", sagte sie.
Das Match von Liu gegen Lee Ho Ching musste damit nicht mehr ausgetragen werden, Liu wäre gegen die Weltranglisten-85. klare Favoritin gewesen. Speziell ist, dass Liu und Li hatten jahrelang auf eine stärkere dritte Spielerin für das Team warten mussten. Nun ist sie mit Solja da und sie hat auch gewonnen, die beiden Routiniers aber nicht. Mit ihrer eigenen Leistung durfte Solja zufrieden sein: "Ich habe mir ein gutes Konzept zurechtgelegt. Ich hatte auch ein gutes Gefühl."
Der Rückflug der ÖTTV-Damen ist für Donnerstag geplant, das nächste Großereignis sind die Individual-Europameisterschaften vom 16. bis 21. Oktober in Herning/DEN. Da wird auch Solja dabei sein, obwohl sie wegen des Wechsels ihrer Staatsbürgerschaft ursprünglich bis ins Jahr 2018 nur bei Olympia für Österreich hätte spielen dürfen. Zumindest einmal der Europäische Verband (ETTU) hat diese Regel nun aber geändert. Der ÖTTV ist diese Woche darüber informiert worden.