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Olympia-Team: Flop oder Überraschung?

16.07.2012

Unser Team ist eine Wundertüte - ÖOC-Stoss hofft: „3 bis 7 Medaillen“.

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© APA
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Der Zeremoniensaal in der Hofburg, gestern, kurz nach 11 Uhr. Aufmerksam lauschen unsere Athleten den Worten des Bundespräsidenten. Heinz Fischer hat sich gut informiert – er weiß, dass zu großer Optimismus vor Sommerspielen nie angebracht ist. Fischer: „Wie immer es ausfällt: Sie haben sich angestrengt, Sie haben unsere Sympathien.“

Ob das reicht? Vier Jahre nach der mäßigen Ausbeute in Peking 2008 (1 x Silber durch Judo-Ass Paischer, 2 x Bronze durch Schwimmerin Jukic und Kanu-Lady Oblinger) sollten wir uns diesmal nicht wirklich viel mehr erwarten.

Alles ist möglich
„Zwischen drei und sieben Medaillen sollten es schon sein“, hofft ÖOC-Präsident Karl Stoss. Auf konkrete Namen will sich der Lotterien-Boss nicht festlegen. Für unser Olympia-Team gilt das Lotto-Motto: Alles ist möglich! Tennis-Lady Tamira Paszek (21) bringt es auf den Punkt: „Ich habe in den vergangenen Wochen drei Top-10-Spielerinnen auf Rasen geschlagen. Da ist für mich auch bei Olympia alles offen.“ Alles – vom Erstrunden-Out bis zur Medaille. Das gilt auch für unser Tennis-Doppel Jürgen Melzer & Alex Peya.

Schwimm-Ass Markus Rogan braucht einen sensationellen Tag – da Gold und Silber für die US-­Giganten Michael Phelps und Ryan Lochte reserviert scheinen, geht es für unseren besten Schwimmer „nur“ um Bronze.

Die besten Medaillenchancen haben Athleten, die in Nicht-Olympiajahren im Schatten stehen: die Segler Delle-Karth

Resch und Andreas Geritzer, die Kanu-Ladys Schuring/Schwarz und Corinna Kuhnle sowie die Judo-­Asse Ludwig Paischer und Sabrina Filzmoser.

Terror-Panik 
in London
Eine ganze Stadt im Ausnahmezustand. Die 30. Olympischen Sommerspiele sind ein absoluter Sicherheits-Albtraum für die Themse-Metropole. Die britische Regierung gibt 1,5 Milliarden Euro für die Sicherheit aus:

  • Größtes Problem überhaupt: Die weltweit größte Sicherheitsfirma G4S, die die britische Regierung engagiert hat, hat bis jetzt nur 4.000 Securities aufstellen können. Vertraglich sind aber 10.400 vereinbart.
  • Ob die von G4S aufgestellten Securities überhaupt ihren Auftrag erfüllen können, ist umstritten. Kritiker erzählen von Aufnahmetests, „die jeder bestehen kann“, und von Absolventen, die kein Wort Englisch sprechen.
  • Wegen der Schlamperei von G4S muss nun die Armee einspringen: 3.500 Soldaten werden zusätzlich zu den bereits abbestellten 13.500 Soldaten einberufen. Afghanistan-Veteranen durchsuchen Olympia-Besucher.
  • Am Londoner Flughafen Heathrow sollen die extra eingestellten Mitarbeiter Terror-Verdächtige nicht erkannt haben.
  • Das Militär ist schon jetzt in der Stadt unübersehbar: Das größte Schiff der Royal Navy, die HMS Ocean, liegt in Greenwich an der Themse vor Anker. Von dort starten Helikopter mit Scharfschützen.
  • Auf sechs Wohnhäusern in ganz London wurden sogar Boden-Luft-­Raketen installiert.
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