Bis auf Melzer/Peya setzte es am ersten Olympiatag nur Pleiten für unsere Sportler.
Das österreichische Team hat am Samstag einen ernüchternden Olympia-Auftakt verzeichnet. Die als Medaillenhoffnungen gehandelten Ludwig Paischer und Tamira Paszek mussten bereits früh die Segel streichen, und auch die restlichen am ersten von 16 Wettkampftagen im Einsatz gewesenen rot-weiß-roten Sportler vermochten bis auf eine Ausnahme nicht zu überzeugen. Für diesen Lichtblick sorgten Jürgen Melzer/Alexander Peya mit einem Doppel-Erstrundenerfolg gegen die britischen Hoffnungsträger Andy und Jamie Murray.
Frühes Aus für Paischer
Judoka Paischer
musste vier Jahre nach Silber in Peking bereits in Runde zwei gegen den usbekischen Weltranglisten-Ersten Rischod Sobirow die Segel streichen. "Momentan habe ich keine Gefühle, da ist nur eine Leere", konstatierte der enttäuschte Salzburger.
Paszek verliert Wimbledon-Revanche
Gleich in der ersten Runde erwischte es Tennis-Hoffnung Paszek
in Wimbledon. Die an gleicher Stelle vor wenigen Wochen im Grand-Slam-Turnier noch ins Viertelfinale gekommene Vorarlbergerin unterlag der Französin Alize Cornet 6:7(4),4:6. "Es hat mir einfach an Konstanz gefehlt und ich habe zu eintönig gespielt", resümierte Paszek, die sich beim Stand von 4:3 eine Blessur an der Achillessehne zugezogen hatte.
Hoffen auf Mixed
Paszek darf mit Jürgen Melzer
noch auf eine Wildcard für den Mixed-Bewerb hoffen, die Entscheidung fällt am Dienstag. Im Herrendoppel sorgte Melzer mit Peya gegen die von tausenden Fans angefeuerten Murray-Brüder für einen schönen rot-weiß-roten Pluspunkt. Sie bezwangen die Schotten nach hartem Kampf 5:7,7:6(6),7:5.
Radfahrer ohne Siegchance
Im von rund einer Million Zuschauern beobachteten Radstraßenrennen hatten Bernhard Eisel und Daniel Schorn nichts mit der Entscheidung zu tun und landeten jenseits der Top 30. Sportschützin Stephanie Obermoser verpasste im Luftgewehrbewerb ebenso das Finale wie die viel zu langsamen Schwimmerinnen Jördis Steinegger und Birgit Koschischek.
Schwimmerinnen soffen ab
Mit dem klaren Vorlauf-Aus über 100 m Delfin sind die London-Spiele für Koschischek
bereits wieder vorbei. Steinegger scheiterte über 400 m Lagen ebenfalls klar, ihr bleiben aber noch die 200 m Kraul am Montag zur Wiedergutmachung. Auch Obermoser darf im Kleinkaliber-Dreistellungsmatch noch einmal antreten.
Schwaiger-Sisters werfen Nerven weg
Die Beach-Volleyballerinnen Doris und Stefanie Schwaiger
zeichneten für einen weiteren Fehlstart verantwortlich. Die Olympia-Fünften von 2008 mussten sich zum Auftakt den Tschechinnen Marketa Slukova/Kristyna Kolocova 1:2 (10,-13,-13). Zwei weitere Gruppenspiele bleiben den Schwestern noch, um den erhofften Aufstieg sicherzustellen.
Prutsch im Badminton chancenlos
Ebenfalls eine Auftaktpleite kassierte im Badminton Simone Prutsch, die ihr erstes Gruppenspiel gegen die Türkin Neslihan Yigit 0:2 (-18,-10) verlor. Vielseitigkeitsreiter Harald Ambros ließ in seiner Gruppe in der Dressur nur zwei von 37 Teilnehmern hinter sich. Trotzdem war der Oberösterreicher mit diesem Teilbewerb "nicht unzufrieden".
Leimlehner unter seinen Möglichkeiten
Stinksauer war hingegen Turner Fabian Leimlehner
nach seiner schwachen Vorstellung in der Mehrkampf-Qualifikation. "Ein Scheiß. Jetzt muss ich noch einmal vier Jahre anhängen, um das auszubügeln", sagte der Vorarlberger, der sich als erster Österreicher seit 52 Jahren für Olympische Spiele qualifiziert hatte, in London aber meilenweit vom Finaleinzug entfernt war.